Politik

Gitzentunnel: SPÖ will 220 Millionen Euro lieber für Öffis und Straßensanierungen ausgeben

posted by Daniel Winter 18. April 2018 0 comments


Die
Salzburger SPÖ setzt wenige Tage vor der Landtagswahl ein sichtbares Zeichen gegen den geplanten 220 Millionen Euro teuren Tunnelbau und fordert, das Geld in die Öffis, sowie in die Sanierung des Landesstraßen zu investieren.


Um die ablehnende Haltung gegenüber dem Bau des Gitzentunnels zu unterstreichen, platzierte die Salzburger SPÖ am Dienstagmorgen (17. April 2018)  direkt neben dem Kreisverkehr Lengfelden drei Plakate. „Viele Menschen wussten bis jetzt nicht einmal, wo der viel zitierte Gitzentunnel überhaupt hinkommen soll, weil bei diesem Hügel eigentlich niemand ein solches Bauprojekt für möglich hält“,  erklärt der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl, warum man sich wenige Tage vor der Landtagswahl noch zu dieser Protestaktion entschieden hat. Tatsächlich befindet sich die geplante Tunneleinfahrt nur wenige Meter weiter nach dem Kreisverkehr Richtung Elixhausen (L101). „Weil der Gitzentunnel den Verkehr nur verlagert, wird dieser keine Verkehrsentlastung für die Bevölkerung bringen“, ist Steidl überzeugt und fordert, die 220 Millionen Euro in ein landesweites Jahrzehnt der Infrastruktur zu investieren. Landeshauptmann-Stv. a. D. Gerhard Buchleitner, der zugleich Steidls Vorvorgänger als SPÖ-Parteichef ist, geht sogar davon aus, dass durch der Gitzentunnel erst recht ein Verkehrschaos auslösen würde.

SPÖ will 220 Millionen Euro lieber in die Öffis und die Sanierung desolater Straßen investieren

Es braucht ein verlässliches Öffi-Angebot mit kurzer Taktung, das den Zentralraum verbindet und attraktive Preise. Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, Öffis für junge Menschen in Ausbildung und Pensionisten überhaupt gratis zu machen. Nicht alles soll gratis sein, sehr wohl aber, das was für die Gesellschaft wirklich von Wert ist.
(Walter Steidl, Salzburger SPÖ-Chef)

Damit für die Verkehrsproblematik in und rund um die Landeshauptstadt eine Lösung erzielt werden kann, will Steidl einen Schulterschluss zwischen Stadt- und Landespolitik: „Den gordischen Verkehrsknoten können wir nur lösen, wenn wir eine Planungsgesellschaft zwischen Stadt und Land gründen, bei der auch die Umlandgemeinden mitberücksichtigt werden.” Den von der schwarz-grünen Landesregierung geplanten Tunnel durch den Gitzen sieht er jedoch als rückwärtsgewandte Politik. Die dafür budgetierten 220 Millionen Euro sollten laut dem Salzburger SPÖ-Chef besser in die Sanierung der kaputten Straßen, sowie in den Ausbau der Öffis investiert werden. Ähnlich sieht das übrigens auch Norbert Schratzberger, welcher bei der Protest-Aktion ebenfalls vor Ort war und für einen massiven Ausbau der Öffis pädierte, um damit eine Alternative zum Individualverkehr zu schaffen.

Vollanschluss Hagenau & flächendeckende LKW-Maut gegen den Verkehr im nördlichen Flachgau

Was die konkrete Verkehrsbelastung im nördlichen Flachgau angeht, fordert der Flachgauer SPÖ-Spitzenkandidat Max Maurer einen Vollanschluss Hagenau: „Eine wirkliche Verkehrsberuhigung wird es in Bergheim erst dann geben, wenn man von Hagenau in alle Richtungen auf die Autobahn fahren kann.“ Diesbezüglich hält Maurer beide Varianten, den vieldiskutierten Vollanschluss, als auch eine Zubringerbrücke zum Anschluss Messezentrum für denkbar. Außerdem spricht sich Maurer für eine flächendeckende LKW-Maut aus. Ein großer Teil des Problems bestünde nämlich in der Mautflucht, welche allein durch eine flächendeckende LKW-Maut gestoppt werden könne.


Fotos & Videoaufnahmen: Arne Müseler

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