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„Bildung darf kein Privileg sein“ – Doppelspitze des VSStÖ Salzburg im Interview zur ÖH-Wahl 2025

posted by Redaktion 18. April 2025 0 comments

Von leistbarem Wohnen über feministische Hochschulpolitik bis hin zum Kampf gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck – die beiden Spitzenkandidatinnen des Verbands Sozialistischer Student_innen (VSStÖ) Salzburg, Marie und Maja, haben eine klare Vision für die Zukunft der Hochschulpolitik. Bei der bevorstehenden ÖH-Wahl 2025 (13.-15. Mai) treten sie als Doppelspitze an – mit dem Ziel, die Lebensrealität von Studierenden spürbar zu verbessern. Im Interview sprechen sie über ihre Motivation, ihre politischen Schwerpunkte und warum Studierendenvertretung weit über die Uni hinaus relevant ist.

Was bedeutet für euch politische Arbeit in der Hochschulvertretung?

Marie: Politische Arbeit in der Hochschulvertretung heißt für uns, die Lebensrealität von Studierenden aktiv zu verbessern – sei es durch bessere Studienbedingungen, mehr soziale Absicherung oder lautstarke Interessenvertretung gegenüber Politik und Universität.

Warum ist euch gerade der VSStÖ wichtig als politische Studierendenvertretung?

Maja: Der VSStÖ ist die Stimme der Vielen – nicht der Privilegierten.

Wir stehen für freien Hochschulzugang, leistbares Leben und echte soziale Gerechtigkeit. Unsere Politik beginnt bei den Problemen der Studierenden – und hört nicht beim Hörsaal auf. Wir setzen uns für faire Studienbedingungen ein, aber auch für alles, was Studierende darüber hinaus betrifft: bezahlbarer Wohnraum, psychische Gesundheit, sichere Jobs und ein Leben ohne Diskriminierung. Der VSStÖ verbindet Studierendenvertretung mit gesellschaftlichem Engagement, genau deshalb ist er für mich die einzig konsequente Kraft in der Hochschulpolitik.

Was hat euch dazu motiviert, als Doppelspitze für den VSStÖ Salzburg zu kandidieren?

Marie: Wie schon unsere Vorgänger_innen bei der ÖH-Wahl 2023, treten wir heuer wieder als Doppelspitze an. Wir wollen Verantwortung übernehmen – und das gemeinsam. Als Doppelspitze können wir unterschiedliche Perspektiven und Stärken einbringen. Wir beide haben schon Erfahrungen in der Bildungspolitik, aber beide auf verschiedenen Ebenen, das ergänzt uns super. Außerdem glauben wir daran, dass politische Arbeit auf Teamarbeit und Solidarität basiert – genau das leben wir auch in der Kandidatur.

Maja: Politische Arbeit lebt von unterschiedlichen Blickwinkeln und Erfahrungen, und gerade als Doppelspitze können wir unsere Stärken optimal kombinieren und Studierenden in ihrer gesamten Vielfalt vertreten.

Was fordert ihr in Bezug auf leistbares Wohnen für Studierende in Salzburg?

Marie: Wohnen darf kein Luxus sein! Wir fordern mehr leistbaren Wohnraum, eine Ausweitung und bessere Förderung von Studierendenheimen sowie eine Mietobergrenze für WG-Zimmer. Studierende dürfen nicht die Verlierer_innen der Wohnungskrise sein.

 Welche Vision habt ihr für eine sozial gerechte Universität?

M&M: Wir wollen eine Universität, an der Bildung kein Privileg ist. Wo Herkunft und der Geldbeutel der Eltern nicht über Studienerfolg entscheidet. Wir wollen kostenlose Bildung, ausreichende finanzielle Unterstützung, barrierefreien Zugang, inklusive Strukturen – und das für alle.

Viele Studierende wissen nicht, was die ÖH eigentlich macht – wie wollt ihr das ändern?

Maja: Die ÖH muss spürbar sein, dort wo’s weh tut – im Alltag, im Geldbörsel, in der Studienrealität. Wir holen die Arbeit der ÖH aus den Hinterzimmern und bringen sie ins Bewusstsein: durch regelmäßige Präsenz auf dem Campus, durch direkte Kommunikation und durch konkrete Aktionen, die zeigen, dass die ÖH aktiv und kontinuierlich für die Studierenden kämpft – im Hörsaal, auf Social Media, auf der Straße.

Was sind eure Schwerpunkte im Wahlkampf? Wie wollt ihr Studierende erreichen?

M&M: Unsere Schwerpunkte sind leistbares Wohnen, soziale Absicherung, feministische Hochschulpolitik und Klimagerechtigkeit. Wir kämpfen für eine Bildung ohne Barrieren.

Studierende erreichen wir durch direkte Präsenz: Wir sind an den Fakultäten, auf der Straße, bei Demos, in den Pausenräumen und bei Veranstaltungen. Wir setzen auf persönliche Gespräche, um echte Verbindungen mit den Studierenden aufzubauen, ihre Anliegen zu verstehen und Lösungen direkt vor Ort zu entwickeln.

Was bedeutet es für euch, sich als Studierende in Zeiten von Teuerung, Klimakrise und Rechtsruck politisch zu engagieren?

Marie: Es ist notwendiger denn je. Wenn wir uns jetzt nicht einmischen, überlassen wir die Bühne jenen, die unsere Rechte abbauen wollen. Gerade als junge Generation müssen wir laut sein – gegen die Krise der Zukunft, gegen soziale Spaltung und gegen den Rechtsruck, der unsere Zukunft bedroht.

Wie verbindet ihr eure Arbeit in der ÖH mit gesamtgesellschaftlichen Themen?

Maja: Gesellschaft macht keinen Halt vor den Türen der Uni – und deshalb endet unsere politische Verantwortung nicht am Campus. Wenn Studierende von Teuerung, Leistungsdruck oder Diskriminierung betroffen sind, dann ist das kein isoliertes Problem der Uni, sondern Ausdruck struktureller Ungleichheiten. Unsere Arbeit in der ÖH setzt genau da an – wir kämpfen für leistbares Wohnen, feministische und antirassistische Bildungspolitik und ein gerechtes Sozialsystem, das niemanden zurücklässt. Wir kämpfen an der Uni für eine solidarische Gesellschaft – und in der Gesellschaft für eine gerechte Uni.

Mit klaren Positionen und einem gemeinschaftlichen Führungsansatz wollen Marie und Maja die ÖH-Arbeit in Salzburg sichtbarer und wirksamer machen. Sie setzen auf direkte Ansprache, politische Haltung und ein breites Verständnis von Hochschulpolitik, das gesellschaftliche Entwicklungen nicht ausklammert. Ob und wie das bei den Studierenden ankommt, zeigt sich bei der ÖH-Wahl 2025.

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