Viele Menschen staunten nicht schlecht, als sie am Freitagvormittag am Marktplatz in Tamsweg ein Krankenbett erblickten. Tatsächlich handelte es sich dabei um eine Straßenaktion der Salzburger SPÖ, welche damit auf kreative Weise auf die Problematik aufmerksam machte, dass es den Salzburger Landeskliniken an Ressourcen fehlt. So stehen im Krankenhaus Tamsweg derzeit, obwohl 83 reguläre und sechs tagesklinische Betten betrieben werden könnten, nur 80 reguläre und vier tagesklinische Betten zur Verfügung. Beim Nachtdienst klagen SALK-Pflegekräfte, dass die Belastungsgrenze erreicht sei.
Den Salzburger Landeskliniken stehen im Nachtdienst zu wenig Pflegekräfte zur Verfügung
„Im Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der SALK höre ich immer wieder, dass speziell die Nachtdienste als besondere Belastung empfunden werden, da oft nur eine Diplompflege in den jeweiligen Stationen für mehr als 30 Patientinnen und Patienten zuständig ist“, erklärt Walter Steidl die Problematik und brachte aus diesem Grund Ende Jänner gemeinsam mit LAbg. Roland Meisl einen Antrag im Landtag ein, der fordert, dass ab 25 belegten Betten eine zweite Pflegekraft des gehobenen Dienstes im Nachtdienst eingeteilt werden muss. „Es ist weder im Sinne der Pflegekräfte, noch im Sinne der Patientinnen und Patienten, wenn das Personal am Rande der Belastungsgrenze steht“, so Steidl.
Warum nützt das Krankenhaus Tamsweg seine Kapazitäten nicht aus?
Der Lungauer SPÖ-Bezirksvorsitzende LAbg. Gerd Brand, welcher zuletzt öffentlich kritisiert hatte, dass in Tamsweg die Mitarbeiter der Haustechnik fälschlicherweise dem Betriebspersonal zugerechnet werden und seit 2015 17 Vollbeschäftigte im Pflegebereich (Diplom- und Hilfsdienste) eingespart wurden, hat kein Verständnis dafür, dass im Tamsweg derzeit weniger Betten betrieben werden als eigentlich möglich wäre. „Aufgrund der Sanierungsarbeiten ist es nachvollziehbar, dass das Bettenmaximum von 105 Betten nicht ausgeschöpft werden kann, nicht verständlich ist jedoch, warum die Kapazitäten von maximal 83 Betten plus sechs tagesklinischen Betten nicht ausgenützt werden.“ In einer kürzlich gestellten Anfrage an den Spitalsreferenten Christian Stöckl möchte er außerdem wissen, wo zurzeit die Nachsorge und Remobilisation der im Krankenhaus Tamsweg operierten und erstversorgten Patient_innen durchgeführt wird. „Im Krankenhaus Tamsweg ist das schließlich derzeit nicht möglich“, so Brand, der ebenfalls wissen möchte, durch wen der Transport zur Nachsorge bzw. Remobilsierung erfolgt bzw. wer die Kosten dafür trägt.