Eine Umfrage der Salzburger SPÖ zeigt: Die Menschen im Bundesland bekommen die steigenden Lebenserhaltungskosten zu spüren. Ein Trend zeichnet sich dabei ganz deutlich ab. In allen Bezirken gaben die Befragten an, dass sie vor allem Teuerungen im Bereich des Wohnens stark zu spüren bekommen. An zweiter Stelle folgen die Preissteigerungen bei den Lebensmitteln, gefolgt von Kosten im Bereich des öffentlichen Verkehrs. An der Befragung nahmen insgesamt 464 Personen aus allen Bezirken teil. Durchgeführt wurde sie im vergangenen Herbst.
Wohnkosten zunehmend Belastung für Salzburger_innen
Während in allen Bezirken die Wohnkosten ungeschlagen als Teuerungsspitzenreiter wahrgenommen werden, scheinen die Pinzgauer_innen die Preissteigerungen am deutlichsten zu spüren. 71,01 Prozent der befragten Pinzgauer_innen gaben an, die Wohnkosten als besondere Belastung zu empfinden. Im Flachgau und im Pongau zeichnet sich den Umfrageergebnissen entsprechend ein ähnliches Bild ab: In beiden Bezirken gaben knapp 60 Prozent der Befragten an, die meisten Teuerungen im Bereich des Wohnens zu erleben. In der Stadt Salzburg ergab die Umfrage jedoch einen Lichtblick: Nur 52,33 Prozent der Befragten nannten steigende Wohnkosten als Belastung. Unabhängig davon zeigt das Ergebnis der Umfrage, dass steigende Wohnkosten für die Menschen im gesamten Bundesland eine enorme Belastung darstellen. “Die hohen Wohnkosten werden immer mehr zur Belastung für die Bevölkerung. Mit einem 40 Stunden Job kommen immer weniger Menschen über die Runden. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, der dringend Einhalt geboten werden muss. Wohnen darf nicht zum Luxusgut verkommen!”, kommentierte der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl diesen Trend.
Besonderer Druck: Familien bekommen Teuerungen zu spüren
Die landesweit durchgeführte Umfrage zeigte außerdem, dass vor allem Familien die Teuerungen zu spüren bekommen. Einerseits durch hohe Wohnkosten und andererseits durch Preissteigerungen im Bereich der Lebensmittel. Besonders ins Auge sticht hier ein starkes Stadt-Land-Gefälle. 28,57 Prozent der befragten PErsonen im Innergebirg gaben an, dass Familie und Beruf für sie nur schwer miteinander vereinbar seien. Im Zentralraum zeichnete sich im Gegensatz dazu mit 23,75 Prozent ein positiveres Bild ab: In der Stadt Salzburg gaben überhaupt “nur” knapp 20 Prozent der Befragten an, dass für sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gegeben ist. Verbesserungspotential sehen die Befragten überall, wenngleich die städtischen Gegenden bei dieser Frage signifikant besser abschneiden. Deutlich wird: Nach wie vor ist es in ländlichen Gebieten schwieriger, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.
Auf die Frage hin, wie man diese Situation verbessern könne, wurde meist der Wunsch nach dem Ausbau der Kinderbetreuungsstätten laut. Die Befragung ergab, dass sich die Salzburger_innen im gesamten Bundesland den Ausbau von Krabbelgruppen, Kindergärten, Ganztagsschulen und die Reduktion von Betreuungskosten wünschen. SPÖ-Chef Walter Steidl reagiert besorgt:”Wenn beide Eltern arbeiten gehen und das doppelte Einkommen dringend benötigt wird, um die Familie über Wasser zu halten, ist es umso notwendiger, kostengünstige Kinderbetreuungsstätten anzubieten. Sonst setzt die soziale Schere einmal mehr bei den Jüngsten an.”
Flachgauer_innen leiden unter Verkehrssituation
Während das Thema Verkehr im gesamten Bundesland – etwa auch im Pinzgau – sehr emotional betrachtet wird, gaben besonders viele der Befragten aus dem Flachgau an, dass sie mit der derzeitigen Verkehrssituation in ihrem BEzirk unzufrieden sind. Einerseits erleben die Flachgauer_innen Teuerungen im öffentlichen Verkehr, andererseits wünschen sie sich Verbesserungen in der Verkehrspolitik, sowohl beim Individualverkehr, als auch bei den Öffis. Gerade auf der Strecke zwischen Bergheim und Oberndorf kommt es regelmäßig zu Staus. Die Umfrage ergab, dass sich die Menschen hier dringend eine Entlastung wünschen. Vor allem werden im Bereich des öffentlichen Verkehrs werden Preisreduktionen gewünscht. “Ich bezahle für meine Jahreskarte von Hallwang in die Stadt Salzburg knapp 500 Euro jährlich. Für mich ist das sehr viel Geld, das ich gut für andere Bereiche gebrauchen könnte. Wieso gibt es für Salzburg nicht wie auch in Wien eine Jahreskarte für 365 Euro?”, fordert eine Betroffene, die anonym bleiben möchte. Ähnliche Aussagen finden sich in Antworten aus allen Bezirken. Den Ausbau des öffentlichen Verkehrs scheinen sich offensichtlich nicht nur die Flachgauer_innen, sondern auch die Bewohner_innen der anderen Bezirke zu wünschen.