Eine aktuelle Meinungsumfrage, die von der Salzburger SPÖ bei SORA in Auftrag gegeben wurde (1.000 Befragte), zeigt für diese erfreuliche Ergebnisse. Verglichen zur letzten veröffentlichten Sonntagsfrage im Salzburger Fenster Ende Mai 2016 konnte die SPÖ seither als einzige Partei dazugewinnen. Befand sich die SPÖ damals noch hinter den Grünen, so hat die SPÖ diese nun innerhalb weniger Monate überholt und gleichzeitig den Abstand zur ÖVP und FPÖ verringert. ÖVP und FPÖ liefern sich nach wie vor ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass die FPÖ aber bei der Frage, welche Partei bei den nächsten Landtagswahlen stimmenstärkste Partei werden soll, abgeschlagen auf Platz 3 hinter der SPÖ liegt.
Diese Diskrepanz mag auf den ersten Blick verwundern, hat aber naheliegende Gründe. Das Ergebnis zeigt einerseits, dass sich viele Grün-Wählerinnen und Wähler eine progressive weltoffene Mehrheit wünschen und nur der SPÖ zutrauen, der ÖVP Paroli zu bieten. Zweitens bestätigt dieses Ergebniss, was wir bereits über das Wahlverhalten potentieller FPÖ-Wählerinnen und Wähler wissen: Viele möchten mit ihrer Stimme für die FPÖ nur ihren Protest ausdrücken, ohne die Freiheitlichen in der Regierungsverantwortung wissen zu wollen.
Die Ergebnisse der SORA-Umfrage ergeben, dass Salzburgerinnen und Salzburger in sozialdemokratischen Kernfragen wie etwa den Bereichen Leistbares Wohnen, Gesundheitsversorgung, der Wohnbauförderung und Ausbildung der SPÖ die größte Kompetenz einräumen. Beim Bereich Öffentlicher Verkehr bekommen die Grünen wenig überraschend die höchste Kompetenz zugesprochen, allerdings dicht gefolgt von der SPÖ. Überraschend mag erscheinen, dass die Mehrheit der Befragten der ÖVP am ehesten zutrauen, ein gutes Konzept für Bus & Bahn zu haben. Im Bereich Integration von Flüchtlingen sprechen die Salzburger_innen den Grünen die besten Konzepte zu, während die wengsten der FPÖ zusprechen, in diesem Bereich gute Konzepte zu haben.
Zufrieden mit diesem Ergebnis zeigt sich auch SPÖ-Landesparteivorsitzender Walter Steidl, der sich im derzeitigen Arbeitsschwerpunkt der SPÖ bestätigt fühlt: „Salzburg darf kein Luxus werden. 89 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie merken, wie die Schere zwischen Arm und Reich in Salzburg immer größer wird. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) befinden zudem, dass das Leben in Salzburg nicht mehr leistbar ist. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.“
(Un-)Zufriedenheit mit den Landespolitiker_innen
Freuen darf sich Walter Steidl auch über die Umfrageergebnisse zu seiner Person. Innerhalb des vergangenen Jahres hat sich der Bekanntheitsgrad von Walter Steidl mehr als verdoppelt. Gaben im Oktober 2015 (IGF) noch 34 Prozent der Befragten an, Walter Steidl zu kennen, so waren dies bei der aktuellen Umfrage bereits 70 Prozent. Für einen Oppositionspolitiker ist das ein Wert, der sich sehen lassen kann. Von den Befragten, die älter als 60 Jahre alt sind, gaben sogar 92 Prozent an, Walter Steidl zu kennen.
41 Prozent der Befragten bescheinigen Steidl eine ausgezeichnete bzw. gute Arbeit. Damit verfügt er über die zweitbesten Persönlichkeitswerte aller Salzburger Landespolitiker nach Dr. Haslauer. Lediglich sieben Prozent der Befragten bewerten Steidls Arbeit als schlecht, womit er jener Landespolitiker ist, dessen Arbeit am seltensten als „schlecht“ bewertet wurde. Zum Vergleich: Astrid Rösslers politische Arbeit wird von 32 Prozent der Befragten als schlecht beurteilt. Damit liegt sie sogar noch schlechter als Hans Mayr, dessen Arbeit 22 Prozent als schlecht bewerten.
Der bekannteste Politiker Salzburgs ist übrigens nicht der amtierende Landeshauptmann Wilfried Haslauer (96 Prozent), sondern nach wie vor die ehemalige Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) mit 98 Prozent.
Mehrheitliche Unzufriedenheit mit der schwarz-grünen Landesregierung
Bereits drei Jahre nach der letzten Landtagswahl im Mai 2013 ist vom damals angekündigten neuen Salzburger Weg der „Gugelhupf“-Koalition nur noch wenig übrig. 52 Prozent aller Befragten geben an, dass es für sie mittlerweile höchste Zeit für einen Wechsel der Salzburger Landesregierung ist.
Brisantes Detail: Besonders groß scheint die Enttäuschung über die derzeitige Landespolitik bei Grün-Wähler_innen selbst zu sein. Immerhin sind laut Umfrage 43 Prozent der deklarierten Grün-Wähler_innen der Meinung, dass es Zeit für eine andere Landesregierung ist.