David Egger (SPÖ): „Besser, die Menschen treffen sich bei schönem Wetter im Gastgarten, als bei einer unkontrollierbaren Privatparty.“
Für Salzburgs Gastronomie heißt es weiter warten. Bis Ostern wird es wohl keine weiteren Öffnungsschritte geben, wie die Bundesregierung am vergangenen Montag bekanntgab. Ein konkretes Datum, wann die betroffenen Branchen öffnen dürfen, gibt es derzeit nicht. Ein Umstand der dem Salzburger SPÖ-Chef David Egger sauer aufstößt. Er pocht darauf, die Gastronomie ab März wenigstens im Freien zu ermöglichen.
Egger überrascht: „Haslauers Worte scheinen kein Gewicht zu haben.“
Nachdem der Salzburger SPÖ-Chef David Eger wiederholt vorgeschlagen hatte, als ersten Öffnungsschritt in der Gastronomie ab März wenigstens die Öffnung der Gastgärten zu wagen, schlug schließlich auch der Salzburger Landeshauptmann am vergangenen Wochenende medial in dieselbe Kerbe – ganz offensichtlich ohne Erfolg, wie Egger im Gespräch mit Hallo Salzburg bedauert. „Leider scheint das Wort von Wilfried Haslauer bei Bundeskanzler Sebastian Kurz nicht viel Gewicht zu haben“.
Take-Away: SPÖ-Chef fordert Wegfall der 50-Meter-Regelung
Kritisch sieht Egger die so genannte 50-Meter-Regel. Diese besagt, dass Take-Away-Speisen und Getränke nicht in einem Umkreis von 50 Metern rund um ein Lokal konsumiert werden dürfen:
„Nach dem Todesstoß für den Wintertourismus braucht es jetzt wenigstens für die Gastronomie eine Zukunftsperspektive. Die Öffnung der Gast- und Schanigärten ab den wärmeren Märztagen wäre ein wichtiger Schritt und aus epidemiologischer Sicht de facto unbedenklich. Die unsinnige 50-Meterregel bei der Abholung von Speisen und Getränken sollte am besten sofort aufgehoben werden“, so der Chef der Salzburger SPÖ.
Von 80 Prozent auf 15 Prozent Umsatzersatz: Der Gastro geht die Luft aus
Auch wenn in der Gastronomie kaum jemand mit einer raschen Öffnung gerechnet hat, ist die fehlende Perspektive für Salzburgs GastronomInnen niederschmetternd. Die finanzielle Situation ist bei vielen mittlerweile äußert angespannt: „Die Wirtschaftshilfen sind seit November ständig gekürzt worden. Im November waren es noch 80 Prozent, im Dezember 50 Prozent, und jetzt sind wir gerade einmal 15 Prozent Umsatzersatz im Jänner“, beklagt die Gastronomiesprecherin des Salzburger Wirtschaftsverbands Alexandra Priewasser die zunehmende Knausrigkeit des Finanzministeriums.
Die Inhaberin der Genusskrämerei in Hallein unterstützt Eggers Forderung nach einer vorgezogenen Öffnung der Gastgärten im März. Der 50-Meter-Regel kann auch Sie nichts abgewinnen: „Diese Regel ist unter Gästen nahezu unbekannt, führt zu Unverständnis, unnötigen Strafen und ist außerdem nicht nachvollziehbar. Besser wäre, wenn Gastronomen draußen Sitzmöglichkeiten mit sicheren 2-Meter Abstand schaffen dürften.“
Priewasser ist überzeugt, dass die Gastronomie ein Teil der Lösung im Kampf gegen die Pandemie sein kann: „Die Menschen sind lockdownmüde. Umso wichtiger ist es daher, so rasch wie möglich sichere öffentliche Räume zu schaffen. Falls das System mit dem Reintesten bei den körpernahen Dienstleistungen funktioniert, spricht nichts dagegen, dieses auch auf die Gastronomie auszudehnen.“
Egger: „Gastronomie ist Teil der Lösung, wenn man sie nur lässt.“
Auch David Egger zeigt sich davon überzeugt, dass eine sichere Gastroöffnung gelingen kann: „Die Bundesregierung täuscht sich, wenn sie glaubt, dass von der Gastroöffnung ein zusätzliches Risiko ausgeht. Gepaart mit einem guten Sicherheitskonzept werden dadurch Privatpartys verringert, wodurch sich auch die Ansteckungsgefahr minimiert. Die Gastronomie kann ein Teil der Lösung sein, wenn man sie nur lässt“, so der Salzburger SPÖ-Chef abschließend.
Egger weiß damit auch die Mehrheit der SalzburgerInnen hinter sich. So hat jüngst eine Umfrage auf Salzburg24 unter knapp 1.000 Personen ergeben, dass sich fast 90 Prozent für eine baldige Öffnung der Gastgärten mit ausreichend Abstand aussprechen.