Nachdem die SPÖ Tennengau bereits im November den Gesundheitsreferenten LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) mittels Resolution dazu aufforderte, am Beispiel der notärztliche Versorgung im Oberpinzgau auch einen Notarztstützpunkt für den Tennengau einzurichten und mittlerweile auch von diversen Bürgermeistern Kritik am Status Quo aufkommt, sieht es so aus, als würde der ehemalige Halleiner Bürgermeister nun doch einlenken. Zumindest ließ er in einer ersten Reaktion durchblicken, dass eine Lösung nicht an den Kosten scheitern dürfe.
Schon im Februar 2016 wurde im Landtag beschlossen, dass die notärztliche Versorgung im ganzen Bundesland sichergestellt werden muss. “Bis jetzt schien Christian Stöckl die heikle Situation im Tennengau aber nicht allzu sehr zu kümmern. Umso besser, wenn er nun endlich auf die notärztliche Unterversorgung reagiert”, zeigte sich der Bezirksvorsitzende der SPÖ Tennengau LAbg. Roland Meisl erleichtert. Insbesondere im Lammertal ist die ärztliche Versorgung derzeit unzumutbar. Die Gemeinden Rußbach, Annaberg, Lungötz, Abtenau und auch die Randgebiete von St. Koloman sind de facto notärtzlich abgeschnitten, wenn etwa schlechtes Wetter auf einen Feiertag fällt.
“Weil im Krankenhaus Hallein die allgemein- und unfallchirurgische Ambulanz entgegen Stöckls ursprünglicher Versprechen nun an Wochenenden und Feiertagen geschlossen, hat sich die Lage noch einmal drastisch verschlechtert. Ein Notarztstützpunkt für den Tennengau ist ein erster wichtiger Schritt. Langfristig brauchen wir aber auch ein Krankenhaus, dass rund um die Uhr geöffnet hat“, erklärt Alexander Stangassinger, SPÖ-Klubvorsitzender im Halleiner Gemeinderat.
Es zahlt sich aus, auch in der Oppositionsrolle konstruktiv zu arbeiten und sachpolitische Vorschläge zu machen. Politik kann nur funktionieren, wenn wir die Menschen im Auge haben!“
(Walter Steidl, SPÖ-Landesparteivorsitzender)
Letztendlich führte erst der Widerstand der Tennengauer zu einem ersten Signal des Einlenkens bei Christian Stöckl, nachdem er die SPÖ-Resolution vom November ignorierte. Der Vorsitzender der Salzburger SPÖ Walter Steidl zeigte sich jedenfalls zufrieden mit der aktuellen Entwicklung und sieht Parallelen zur Umsetzung des Notarztstützpunktes im Oberpinzgau: “Es sieht nun so aus, als würde es sich auszahlen, dass wir wie bereits zuvor um Oberpinzgau Druck gemacht haben.” In dem Fall war die SPÖ-Veranstaltung „Forum Gesundheit Oberpinzgau“ der Startschuss für die Etablierung des Notarztstützpunktes in Mittersill.