Wohnraum wird bundesweit immer teurer. Neben den Kosten steigt auch der Bedarf. Das zumindest ergab der RE/MAX-Immobilienspiegel. Den Expert_innen von RE/MAX zufolge, wird der Bedarf im Jahr 2017 stärker steigen als das Angebot. Das treibt die Preise in die Höhe.
Kosten in Salzburg steigen weiter
Laut der Immobilienplattform ImmobilienScout24 liegt der Preis für eine durchschnittliche Eigentumswohnung mit 70 Quadratmetern bei 310.000 Euro in der Stadt Salzburg. Um das gleiche Geld kann man eine Wohnung in Salzburg für 31,5 Jahre mieten. Die hohen Wohnkosten stellen eine starke Belastung für die Salzburger_innen dar. Der Kostenentwicklung am Salzburger Immobilienmarkt widmete sich nun auch eine Gruppe von Studierenden an der Universität Salzburg. Sie untersuchten die Preisentwicklung anhand von Zeitungsannoncen im Zeitraum von 2006-2016. Im Jahr 2006 betrug der Quadratmeterpreis für ein Haus, das zum Verkauf stand, noch 2500 Euro. Zehn Jahre später mussten Käufer_innen satte 4500 Euro pro Quadratmeter zahlen. Außerdem kamen die Studierenden zu dem Ergebnis, dass die Kaufpreise über die Jahre stärker gestiegen sind als die Mietpreise. Spannend ist auch, dass die Mieten am stärksten für Wohnungen in der Größenordnung von unter 50 Quadratmetern gestiegen sind. Hier lag der Quadratmeterpreis 2016 bei über 14 Euro.
Steidl: Reparatur der Wohnbauförderung notwendig
Ab dritten Juli können die Salzburger_innen wieder 75 Errichtungsförderungen und 155 Kaufförderungen online beim Land Salzburg beantragen. Die Begrenzung auf ein Kontingent der möglichen Ansuchen pro Quartal war die Folge davon, dass der Landesregierung vor einem Jahr plötzlich das Geld ausgegangen war. Bereits bewilligten Ansuchen standen leere Budgettöpfe gegenüber. Die Beantragung der Salzburger Wohnbauförderung wurde auf ein Online-Tool umgestellt und eine quartalsweise Höchstgrenze für Anträge eingeführt. Dieses Modell wird von der SPÖ stark kritisiert. „Das System der Online-Anträge veranschaulicht erst so richtig die Perversion der Wohnbauförderung, wie sie von der schwarz-grünen Landesregierung beschlossen wurde. Die Devise lautet: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das wird jetzt, da pro Quartal nur eine gewisse Anzahl von Menschen einen Antrag stellen kann, erst richtig offensichtlich“, so der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl. Wer Wohnbauförderung erhalte, dürfe nicht vom Antragszeitpunkt, sondern von der Anspruchslage abhängen. Vonseiten der SPÖ zeigt man sich überzeugt, dass eine Reparatur der Wohnbauförderung nur durch eine Rückkehr von Einmalzuschüssen zum Darlehensmodell erfolgen kann.
Salzburger SPÖ fordert Senkung der hohen Wohnkosten
Die Wohnkosten im Bundesland Salzburg steigen seit Jahren. In ihrer Frühjahrskampagne “Leben, du bist unbezahlbar!” forderte die Salzburger SPÖ die Verringerung der Wohnkosten. Als mögliche Maßnahmen, um dies zu erreichen, forderte man eine Höchstmiete von acht Euro pro Quadratmeter im geförderten Wohnbau. Zusätzlich nannte die SPÖ eine Änderung der Baunormen als Möglichkeit, um Baukosten zu senken und somit günstigeren Wohnraum zu schaffen. Salzburg gehört im Bereich der Wohnkosten bundesweit zu den Spitzenreitern. “Das Leben in Salzburg wird zunehmen teurer. Es darf nicht sein, dass Wohnraum zum Luxusgut wird! Es müssen endlich Maßnahmen ergriffen werden, um dem entgegen zu steuern”, kommentiert SPÖ-Chef Walter Steidl die Forderungen seiner Partei.
Die grüne Bundespartei fordert nun wortgleich genau das, womit wir im Salzburger Landtag an den Stimmen der ÖVP und der Grünen abgeblitzt sind.
(Walter Steidl, Salzburger SPÖ-Chef)
“Wenn ich dürfte, könnte ich all diesen Forderungen etwas abgewinnen”
(Astrid Rössler, LH-Stv.)
Grüne mit an Bord
Die Bundespartei der Grünen hat nun ihre neue Kampagne “Genug geblutet. Wohnen darf kein Luxus sein!” präsentiert. Die darin enthaltenen Forderungen entsprechen im Wesentlichen den Forderungen der Salzburger SPÖ: Eine Mietobergrenze von 7,50 Euro für Wien, die Zweckwidmung der Wohnbauförderung und die Vereinfachung der Raum- und Bauordnung stehen ganz oben auf der Forderungsliste der Grünen. In Salzburg zeigt man sich vonseiten der SPÖ erfreut über die Bundeskampagne der Grünen. “Die grüne Bundespartei fordert nun wortgleich genau das, womit wir im Salzburger Landtag an den Stimmen der ÖVP und der Grünen abgeblitzt sind. Ich möchte also hiermit meine Forderung nach einer Mietobergrenze für Wohnungen, die durch die Landeswohnbauförderung unterstützt werden, bekräftigen. Wir haben 8 Euro gefordert, die Grünen wollen nun eine Obergrenze von maximal 7,50 Euro pro Quadratmeter. Umso besser, wir sind dabei”, lautete der Kommentar von Walter Steidl. Bei der Präsentation der Studienergebnisse zur Salzburger Immobilienpreisentwicklung durch Studierende des Fachbereichs Wirtschaftsgeographie ließ Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Rössler durchblicken, dass sie Mietobergrenzen prinzipiell nicht ablehne. Ihr seien durch den Koalitionspartner ÖVP die Hände gebunden.
(Kampagnenbild der Grünen)