Politik

Pongau und Lungau werden trotz großer Straßenschäden budgetär benachteiligt

posted by Daniel Winter 11. Januar 2018 0 comments

Nachdem die Salzburger SPÖ bereits Mitte November auf den katastrophalen Zustand der Landesstraßen im Bundesland Salzburg aufmerksam machte, welche streckenweise sogar hinsichtlich der Fahrsicherheit als sehr schlecht einzustufen sind, kommt nun erneut Kritik von der Salzburger SPÖ. So sei es vollkommen unverständlich, warum ausgerechnet der Pongau und der Lungau, welche besonders von Straßenschäden betroffen sind, 2018 im Straßenbudget der Salzburger Landesregierung finanziell benachteiligt werden.

“Von den 11,74 Millionen Euro, die 2018 für Straßenarbeiten in den Bezirken aufgewendet werden, fließen nur wenige in die Instandsetzung, obwohl der Zustand zunehmend schlechter wird. Vollkommen unverständlich ist, warum gerade der Pongau und der Lungau, welche besonders von Straßenschäden betroffen sind, budgetär benachteiligt werden”, kann SPÖ-Verkehrssprecher Gerd Brand die für das Jahr 2018 budgetierten Bauvorhaben in der Straßenverwaltung nicht nachvollziehen.

So sind etwa nur 1,25 Millionen Euro für Straßenarbeiten im Lungau budgetiert, obwohl fast zwei Drittel der Landesstraßen einen schlechten oder sehr schlechten Gesamtzustand aufweisen. In Prozentzahlen ausgedrückt: Obwohl knapp 22 Prozent aller maroden Landesstraßen im Bundesland Salzburg durch den Lungau führen, fließen nur 11 Prozent der Budgetmittel für den Neu- und Ausbau sowie Instandsetzungsarbeiten in den Bezirk Tamsweg. Noch stärker benachteiligt wird der Pongau. Obwohl sich gar 30 Prozent der Landesstraßen in schlechten oder sehr schlechten Zustand im Bezirk St. Johann befinden, werden auch hier nur 1,4 Millionen Euro bzw. knapp 12 Prozent der budgetierten Gelder aufgewendet.

Pongau: Nur vereinzelte Straßensanierungsarbeiten

Obwohl fast die Hälfte aller Pongauer Landesstraßen in einem schlechten oder gar sehr schlechten Zustand sind, unternimmt die Landesregierung nur wenig dagegen.Durch keinen anderen Bezirk verlaufen mehr derart sanierungsbedürftige Straßenkilometer (288,5km). „Auf das Bundesland Salzburg umgerechnet befinden sich 30 Prozent aller desolaten Landesstraßen im Pongau, und trotzdem will die Landesregierung im Jahr 2018 verglichen mit den anderen Bezirken nur 11,9 Prozent der Budgetmittel für den Bezirk St. Johann ausgeben“, stellt Gerd Brand die Budgetmittel in Relation zum Ausmaß der Straßenschäden.  Konkret geplant sind immerhin Sanierungsarbeiten entlang der L246 von Kilometer 2,0 bis 2,7, sowie beim Ploierhäusl  auf den Straßenkilometern 22,6 bis 23,5 entlang der Großarler Landesstraße (L109).

Lungau: Nur vereinzelte Straßensanierungsarbeiten

Nicht besser sieht es im Bezirk Tamsweg aus.  Auch wenn anteilsmäßig etwas mehr als 20 Prozent aller Salzburger Landesstraßen in schlechtem oder gar sehr schlechtem Gesamtzustand durch den Lungau führen, stehen dem Bezirk 2018 nur 10,65 Prozent der Budgetmittel für Neu- und Ausbau sowie Instandsetzungsarbeiten zur Verfügung. 20 Prozent bedeuten umgelegt übrigens, dass knapp zwei Drittel aller Lungauer Landesstraßen in einem mangelhaften Zustand sind. Die Bauvorhabenbeschränken sich im Jahr 2018 auf die Katschberg Nordrampe II und Sanierungsarbeiten bei der L225 im Thomatal. Entlang der L267 wiederum, welche 14 Kilometer lang ununterbrochen Schäden in der Bausubstanz aufweist, sind  hingegen keine Sanierungen vorgesehen. Als Bürgermeister von St. Margarethen kennt Brand die Situation im Lungau auch selbst: „Mangels Alterativen sind die Menschen im Lungau mehr auf das Auto angewiesen als anderswo. Gleichzeitig ist der Anteil sanierungsbedürftiger Straßen größer als in jedem anderen Bezirk. Die Reaktion der Landesregierung sieht so aus, dass sie den Lungau budgetär sogar noch benachteiligt.“

Zum Vergleich: Mit 4,19 Millionen Euro ist der Löwenanteil des Straßenbudgets für den Flachgau reserviert, wobei hier der Gitzentunnel noch gar nicht eingerechnet ist. „4 Millionen Euro wurden in der Vergangenheit bereits in dieses Prestigeprojekt investiert. Die 600 Tausend Euro, die 2018 für den Gitzentunnel budgetiert sind, sollten besser in die Sanierung all jener Straßen gesteckt werden, die sogar hinsichtlich Fahrsicherheit als sehr schlecht klassifiziert wurden“, bekräftigt Brand einmal öfter die ablehnende Haltung der Salzburger SPÖ gegenüber der Errichtung des Tunnels. Gelder, die im Übrigen nicht  in den Bau, sondern alleine in die Planung des Tunnels fließen werden.

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