Politik

100.000 Schlaglöcher: SPÖ fordert eine Verdoppelung des Budgets für Straßensanierungen

posted by Daniel Winter 12. April 2018 1 Comment

Mit Flower Power gegen den schlechten Straßenzustand in Salzburg

Der Lungauer SPÖ-Bezirksvorsitzende LAbg. Gerd Brand sorgt derzeit mit einem Facebook-Video für Aufsehen, in dem zu sehen ist, wie er einen Kübel voll Erde in ein Schlagloch kippt und anschließend ein Stiefmütterchenbeet pflanzt, um damit die stiefmütterliche Behandlung der Landesstraßen im Bundesland Salzburg aufzuzeigen. Die SPÖ fordert eine Verdoppelung des Budgets für Straßensanierungen und möchte die 220 Millionen Euro, welche für den Gitzentunnel geplant sind, besser für ein Jahrzehnt der Infrastruktur einsetzen.

 

„Weil das Straßennetz nicht nur von Autos, sondern auch von öffentlichen Verkehrsmittel verwendet wird, muss es im Interesse aller liegen, dass dieses in einem guten Zustand ist. Besonders gefährdet durch die vielen Schlaglöcher sind freilich die Motorrad-, Moped-, aber auch Radfahrer_innen“, so Brand, welcher die SPÖ-Forderung auf den Punkt bringt: „Wir brauchen eine Verdoppelung des Budgets für Sanierungen, damit die Landesstraßen endlich wieder sicher befahrbar sind.“Bereits seit längerem fordert der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl nach dem Vorbild Tirols ein Jahrzehnt der Infrastruktur und spricht sich für umfassende Investitionen in die Verkehrsanbindung im ländlichen Raum aus. Würden jene 220 Millionen, die derzeit für den Gitzentunnel reserviert sind, in sinnvolle Maßnahmen investiert werden, dann könnte damit eine Vielzahl der Herausforderungen beim Verkehr gelöst werden, ist Steidl überzeugt.

Es kann nicht sein, dass wir, die auf das Auto angewiesen sind, pro Jahr mehr als 100 Millionen Euro an Steuern zahlen, aber nur 10 Millionen davon für die Sanierung der Straßen aufgewendet werden. Deshalb habe ich stellvertretend für die knapp 100.000 Schlaglöcher in Salzburg in einem Schlagloch Stiefmütterchen angepflanzt“
(LAbg. Gerd Brand)

Protestaktionen in mehreren Bezirken

„Fakt ist, dass viele Straßen in Salzburg in einem schlechten oder gar sehr schlechten Zustand sind. Fakt ist auch, dass wir Autofahrer über die Normverbrauchsabgabe, Motorbezogene Versicherungssteuer und die Mineralölsteuer bereits mehr als 100 Millionen Euro Steuern in Salzburg entrichten (Anm.: Berechnung aus 2015 ca. 93 Millionen Euro )“, verschafft Gerd Brand seinem Ärger darüber, dass nur ein Zehntel davon in die Straßensanierung fließt, Luft.  Wie bereits auf Hallo Salzburg berichtet, ist es um Salzburgs Straßen nicht gut bestellt.  Denn knapp ein Drittel (32,66 Prozent) aller Landestraßen im Bundesland Salzburg sind in einem schlechten oder gar sehr schlechten Gesamtzustand.  Die Detailergebnisse eines Ergebnisberichts der Landesbaudirektion Fachbereich Erhaltung  verraten, dass die Straßen in einigen Bezirken noch viel desolater sind. Allen voran im Lugau, wo sogar 64 Prozent des gesamten Straßennetzes in einem mangelhaften Zustand sind. Danach folgen Tennengau (50,42 Prozent) und Pongau (49,1 Prozent). Die meisten Straßenkilometer mit einem hohen Sicherheitsrisiko verlaufen allerdings durch den Pinzgau und den Flachgau. Um auf den Sanierungsbedarf der Landesstraßen aufmerksam zu machen, rückte der Salzburger SPÖ-Landesgeschäftsführer und Kleinbauer Hannes Mathes sogar mit dem Traktor aus.

Protestaktion gegen den maroden Straßenzustand im Flachgau (Strobl)

Protestaktion gegen den maroden Straßenzustand im Tennengau (Abtenau)

 

Das könnte sie auch interessieren