Als größte gemeinnützige Wohnbaugesellschaft, die zu 100 Prozent im Eigentum von Stadt und Land ist, wird die gswb oft als wichtigste Wohnbaugesellschaft im Bundesland Salzburg bezeichnet. Zuletzt geriet die gswb mit der so genannten “Ticketing-Causa” in die Schlagzeilen. Die SPÖ forderte vollständige Aufklärung und stellte dazu einen Dringlichkeitsantrag – die ÖVP lehnte ihn ab. Nun wenden sich die Sozialdemokrat:innen direkt an die Mieter:innen gemeinnütziger Wohnbaugesellschaften. Sie wollen wissen “Gibt es Probleme mit deinem gemeinnützigen Wohnbauträger?” und haben dazu eine Umfrage gestartet.
Um was geht es bei der Ticketing-Causa?
Mieter:innen, die einen Schaden bei der gswb melden, erhalten dafür von der Wohnbaugesellschaft ein so genanntes Ticket. So sollen der Schaden und die Schadensbehebung nachvollziehbar bleiben. Der Berichterstattung zufolge hat die gswb, bevor Prüfer:innen des städtischen Kontrollamts zur Kontrolle kamen, etliche unbearbeitete Tickets einfach auf “erledigt” gestellt. Seither haben sich viele Betroffene bei der SPÖ gemeldet und ihr Leid geklagt. “Seit Bekanntwerden der Ticketing-Causa haben sich immer mehr Mieter:innen von gswb-Wohnungen bei uns gemeldet. Sie berichten uns von Schadensfällen, die von der gswb teilweise über Jahre nicht bearbeitet wurden”, so SPÖ-Gemeinderat Hermann Wielandner. Das sei insbesondere deshalb problematisch, weil unbearbeitete Schäden langfristig zu einer Steigerung der Betriebskosten für die Mieter:innen führen würden. Aufgrund der zahlreichen E-Mails, welche die Sozialdemokrat:innen seither erreichten, gibt es nun die Umfrage: “Wir wollen nun strukturiert in Erfahrung bringen, welche Anliegen der Mieter:innen unbearbeitet geblieben oder vielleicht sogar ignoriert worden sind.”
Fotos: Arne Müseler / CC-BY-SA-3.0