Ein sonniger Vormittag in der Stadt Salzburg. Durch den am Mirabellgarten gelegenen Kurpark spazieren Menschen in Richtung Salzach, Schrannenmarkt oder sie eilen zum nächsten Termin. Mitten in dem Gewusel: Rote Luftballons an Plakatständern, auf denen Frauen abgebildet sind, neben denen groß “Frauen verdienen Sicherheit” steht. Daneben befindet sich ein drei auf drei Meter großes Spielfeld, auf dem Leiter und Rutschen abgebildet sind. Doch wofür das alles?
Das erklärt SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Ingrid Riezler-Kainzner:
“Bei unserer Kampagne ‘Frauen verdienen Sicherheit’ machen wir darauf aufmerksam, dass Frauen soziale Sicherheit brauchen. Wir stellen dabei viele Maßnahmen für alle Altersgruppen vor, damit Frauen ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen gestalten können.”
Um das zu verdeutlichen, werden Salzburgerinnen interaktiv in das Spiel eingebunden: Sie selbst sind dabei die ‘Spielfiguren’ und werden beim Start mit einem Würfel und einer Anleitung ausgestattet, dann wird gewürfelt. Erreichen sie eine Leiter, geht es nach oben – dazu wird auf der Anleitung eine der vielen Unterstützungsmaßnahmen angekreuzt, ganz nach dem Motto “Was hilft mir wie eine Leiter, an der ich hinaufklettern kann?”. Ob gerechte Bezahlung in Lehre und Beruf, frisch gekochtes Essen in der Schule, Verhütung per Krankenschein oder leistbare Wohnungen. Zur Veranschaulichung gibt es auch ein Video.
Erreicht die Teilnehmerin eine Rutsche, kann sie zwischen verschiedenen Hilfemaßnahmen wählen, falls sie sich einmal in einer Notsituation befindet: Mehr kostenlose psychologische und sozialarbeiterische Beratung, Hilfe bei häuslicher Gewalt oder die volle Abdeckung der Pflegekosten. Nach circa zwei Minuten Spielzeit erreicht die Frau das Ziel, es bleibt noch Zeit für Gespräche. Der spielerische Zugang unterstreicht, dass Frauen viele Hürden im Leben haben. Dabei ist es Aufgabe des Staates, ihnen unterstützend unter die Arme zu greifen, betont die Landtagsabgeordnete Riezler-Kainzner:
“Wir legen sehr viel Wert darauf, dass der Sozialstaat Frauen nicht in eine bestimmte Rolle drängt”
Damit ist zum Beispiel gemeint, dass aktuell noch das eingestaubte Zuverdienerinnenmodell gefördert würde: Der Mann ist Hauptverdiener, während die Frau sich Zuhause um Kinder und Haushalt kümmert. Das Gleiche gelte für die Pflege. Sie wird nicht wie die Krankenversicherung solidarisch finanziert. Das hätte oft zur Folge, dass Frauen sich einerseits zusätzlich zu Haushalt, Kindern und Beruf um die Pflege Angehöriger kümmern. Andererseits sei dies eine finanzielle Belastung, die nicht selten die eigene Existenz bedrohe.
Die Liste der Vorschläge der SPÖ Frauen ist lang und konkret auf Bedürfnisse im Land Salzburg herunter gebrochen. Daher werden in jedem Bezirk die Forderungen vorgestellt und Frauen vor Ort mit dem Spielfeld zum Gespräch eingeladen. Auf die bereits stattgefundenen Termine im Pongau, Lungau und der Stadt folgen noch der Pinzgau, Tennengau sowie ein weiterer Stadt-Termin und der Flachgau.