In der gestrigen Sitzung (20. Februar 2020) des Kulturausschusses in der Stadt Salzburg brach eine heiße Debatte los. Grund dafür war die Förderung für das Take the A-Train Festival, das heuer wieder in der E-Vorstadt und am Bahnhofsvorplatz stattfinden soll. Die ÖVP stellte den Antrag, die Förderung aus dem städtischen Kulturbudget um die Fördersumme der städtischen Tourismusgselleschaft zu kürzen, obwohl die Förderung bereits im Dezember mit dem Budget im Gemeinderat beschlossen worden war. Konkret würde das Festival dann 2000 Euro weniger bekommen. Für das Festival würde die Kürzung zur Folge haben, dass es die Hauptbühne am Bahnhofsvorplatz künftig nicht mehr gibt. Die Kritik der SPÖ: Während die ÖVP für die Festspiele Millionen übrig habe, seien ihr für kostenlose Konzerte rund um den Bahnhof sogar 32.000 Euro Fördermittel zu viel Geld.
SPÖ sieht Angriff auf freie Szene
Seitens der SPÖ sieht man einen Angriff auf die freie Szene. “Die ÖVP sagt der freien Szene offenbar den Kampf an. Sie möchte scheinbar nur elitäre Kulturveranstaltungen in der Altstadt, die anderen Stadtteile scheinen den Konservativen egal zu sein. Die fehlende Unterstützung für das Take the A-Train Festival reduziert in der E-Vorstadt und am Bahnhof ein exzellentes Angebot, das noch dazu für die Besucher_innen überwiegend gratis ist“, lautet die Kritik des SPÖ-Kultursprechers GR Sebastian Lankes am Donnerstag nach der Sitzung. Seitens der ÖVP argumentiert man, dass das Festival auch Geld von der städtischen Tourismusgesellschaft (TSG) erhalte und man diese Summe von der städtischen Kulturförderung deshalb abziehen wolle. Im ORF gibt Bürgermeister Preuner an, nicht gewusst zu haben, dass auch die TSG das Take The A-Train Festival fördere. TSG-Aufsichtstratsvorsitzende Gemeinderätin Hannelore Schmidt (SPÖ) bezeichnete dies als “unglaubwürdig”, da Preuner selbst ressortzuständig für die TSG ist. Auch die Grünen kritisieren die Kürzungspläne der ÖVP. Gemeinderat Markus Grüner-Musil (Bürgerliste) etwa betonte, dass die Förderung der TSG, die eine eigene Gesellschaft ist, kaum mit der Stadtförderung in einen Topf zu werfen sei.
Die ÖVP schnürt das Budget jetzt aber gerade im Kulturbereich dort auf, wo es um Förderung der freien Szene geht
Sebastian Lankes
ÖVP knüpft Budget auf
Das Ansinnen der ÖVP, die Förderung im laufenden Budget zu kürzen, stößt auch beim ressortzuständigen Vizebürgermeister Bernhard Auinger auf Unverständnis. Seitens der SPÖ-Fraktion wird vor allem kritisiert, dass die ÖVP ein weiteres Mal das bereits beschlossene Budget aufknüpft. “Bisher haben Budgetbeschlüsse gehalten. Die ÖVP schnürt das Budget jetzt aber gerade im Kulturbereich dort auf, wo es um Förderung der freien Szene geht”, so Lankes am Donnerstag.
Foto: Arne Müseler / CC-BY-SA-3.0
Bearbeitung: Daniel Winter
