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Achtung: Auch Salzburg von Bankomatgebühr betroffen

posted by Daniel Winter 14. Juli 2016 0 comments

Dieser Bankomat steht in der Getreidegasse und wird von Euronet betrieben. Wer Geld abheben möchte, zahlt eine Gebühr in der Höhe von 1,95 Euro.

Auch Salzburg von Bankomatgebühr betroffen

Als vor zwei Tagen medial bekannt wurde, dass der Bankomat-Betreiber Euronet klammheimlich Bankomatgebühren für Geldabhebungen eingeführt hat, zischte ein Raunen durch Medien und Bevölkerung. „Der Damm ist gebrochen“, titulierte etwa die Presse. 1,95 Euro kostet eine Abhebung, wobei es keinen Unterschied macht, ob man 10 oder 500 Euro abhebt. Ein Großteil der Teuro-Bankomaten steht in Wien. Doch auch im Bundesland Salzburg stößt man auf den einen oder anderen Euronet-Bankomaten. Neben jeweils einem in der Getreidegasse sowie Linzer Gasse in der Stadt Salzburg sind vor allem Bankomaten in Ortschaften mit starkem Tourismus davon betroffen.

Hier ein Überblick über die 18 Teuro-Bankomaten von Euronet, die uns bekannt sind:

Auch in der Linzer Gasse steht ein Bankomat von Euronet…

Die Diskussion ist nicht neu…

Bereits Ende Mai keimte bei österreichischen Banken die Idee auf, nach dem Vorbild Deutschlands Gebühren für Abhebungen zu verrechnen. Während die SPÖ kategorisch mit einer Ablehnung auf solche Gebühren reagierte, hielt sich die ÖVP von Beginn an mit einer klaren Positionierung zurück. “Die KundInnen, die ohnehin bereits jetzt hohe Kontoführungsgebühren zahlen müssen, werden eine weitere Belastung durch neue Gebühren nicht akzeptieren”, machte Sozial- und Konsumentenschutzminister Alois Stöger (SPÖ) klar, was er von der Bankomatgebühr hält. Immerhin: Finanzminister Jörg Schelling (ÖVP) lud gleich Anfang Juni Banken zu einem “Bankomatengipfel” ein. Erklärtes Ziel war es, die Einhebung solcher Gebühren zu verhindern.

Der Finanzminister kann Entwarnung geben und konnte sich überzeugen, dass die österreichische Kreditwirtschaft derzeit kaum und in den allermeisten Fällen gar keine Gebühren verrechnet, obwohl das im europäischen Ausland durchaus üblich ist, und auch keine Änderungen des aktuellen Systems geplant sind. […] Der Finanzminister betont, dass zukünftige Lösungen in erster Linie nur von der Kreditwirtschaft gemeinsam mit ihren Kunden gefunden werden können. Wichtig ist ihm, dass das Prinzip der Freiwilligkeit und Wahlmöglichkeit im Vordergrund steht.
(BMF-Stellungnahme)

Vorerst kein Einführung einer Bankomatgebühr: So lautete Anfang Mai 2016 das Ergebnis der Unterredung. Kein klares Nein, wenigstens aber auch kein Ja. Nun ist es doch passiert. Die Einführung einer Bankomatgebühr seitens des Bankomat-Betreibers Euronet stellt die Politik nun vor eine neue Herausforderung. Geht es nach Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP), dann haben Drittanbieter sehr wohl das gute Recht, Gebühren für Abhebungen zu verlangen. Anlass, ein Gesetz zu erlassen, welches dies verbietet, sieht er nicht. Sehr wohl aber fordert er für die Zukunft eine klare Kennzeichnungspflicht für jene Automaten, die eine Gebühr für Abhebungen verrechnet.

Anders die SPÖ…

Die Leute haben ein moralisches Recht darauf, ihr Geld, das sie der Bank für ihre Geschäfte leihen, gratis zurückzubekommen!
(Hannes Mathes, Landesgeschäftsführer der Salzburger SPÖ)

IMG_5792Die SPÖ wiederum befürchtet einen Dominoeffekt, dass auch Hausbanken auf den Zug der Verrechnung von Bankomatgebühren aufspringen könnten. Sozial- und Konsumentenschutzminister Alois Stöger (SPÖ) sprach sich deswegen einmal für ein absolutes Verbot von Bankomatgebühren aus. Aus diesem Grund beauftragte er nun die Bundeswettbewerbsbehörde, die rechtlichen Möglichkeiten für solch ein Gesetz auszuloten. Er argumentiert, dass Konsument_innen ohnehin bereits Bankgebühren entrichten. Hannes Mathes, Landesgeschäftsführer der Salzburger SPÖ will ebenso ein Verbot. Er quittiert die Einhebung von Bankomatgebühren mit Kopfschütteln: “Einerseits werden die Zinsen gesenkt, damit Menschen ihr Geld investieren. Andererseits sollen sie ‘bestraft’ werden dafür, dass sie ihr Geld abheben und ausgeben. Die Leute haben ein moralisches Recht darauf, ihr Geld, das sie der Bank für deren Geschäfte leihen, gratis zurückzubekommen!”

Unabhängig, wie man zur Einhebung von Bankomatgebühren steht. Wer keine 1,95 Euro fürs Abheben entrichten möchte, meidet am besten die Bankomaten von Euronet. Wer gerne dafür bezahlt, sein eigenes Geld von einem Metallkasten gegen Bezahlung ausgespuckt zu bekommen, weiß spätestens jetzt, wo er_sie diese in Salzburg finden kann.

 

Mehr Infos zum Thema gibts übrigens auch hier.


Fotos: Olivia Stöllner


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Posted by SPAR Österreich on Tuesday, July 12, 2016

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