Politik

Wegfallende Zuschläge bei 12-Stunden-Arbeitstag: Salzburgs Sozialdemokratie kündigt Widerstand an

posted by Michaela Ferschmann 18. Juni 2018 0 comments

Die verhärteten Fronten zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite zum 12-Stunden-Tag hat Sonntagabend unter anderem auch die ORF-Diskussion “Im Zentrum” deutlich aufgezeigt. Josef Muchitsch, SPÖ-Sozialsprecher und Vorsitzender Gewerkschaft Bau-Holz, wies auf drastische Kürzungen aufgrund der Regierungspläne für den 12-Stunden-Tag hin: Denn Gleitzeit-Arbeitnehmer verlieren ihre Überstundenzuschläge für die elfte und 12. Stunde. Das sei „Lohnraub“, so der Gewerkschafter. Er schätzt die Zahl der Betroffenen auf eine Million Arbeitnehmer Georg Kapsch, Chef der Industriellenvereinigung (IV) und Karlheinz Kopf (ÖVP), designierter Generalsekretär der Wirtschaftskammer, gaben daraufhin in der ORF-Diskussion zu, dass Muchitsch Recht hat. Die Zuschläge für Gleitzeit-Arbeitnehmer zur elften und 12. Arbeitsstunde am Tag würden mit dem neuen Gesetz wegfallen. Dieser neue Aspekt in der Debatte um das ohnehhin heftig umstrittene Gesetz veranlasste die beiden Salzburger Sozialdemokraten, Widerstand anzukündigen.

Kampfmaßnahmen stehen im Raum

„Wenn das neue Arbeitszeitgesetz tatsächlich im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wäre, dann würden die Regierungsparteien es nicht in Windeseile mittels Initiativantrag durch den Nationalrat pushen“, zeigt sich der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl nicht überrascht darüber, dass laut Regierungsplänen bei Gleitzeit sehr wohl Zuschläge wegfallen. Die Salzburger Sozialdemokratie hält diese Vorgangsweise für inakzeptabel.

„ÖVP und FPÖ betreiben mit Kalkül Husch-Pfusch. Es geht ihnen nicht um den Interessenausgleich, sondern schlicht und ergreifend darum, Konzerninteressen umzusetzen. Nicht nur die Arbeitszeit soll erhöht werden, auch die Überstundenzuschläge werden attackiert“, äußerte sich der SPÖ-Landtagsabgeordnete und Salzburger FSG-Vorsitzende Gerald Forcher ähnlich und deutet Kampfmaßnahmen an: „Wenn Schwarz und Blau im Parlament die Begutachtung verhindern, verlegen wir sie eben auf die Straße.“

 

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