Nach Plänen der Landesregierung soll das Zugangebot des Bahnhofs Steindorf im Gegenzug für den Ausbau des Bahnhofs Neumarkts um mindestens 40 Prozent reduziert werden. Dies bedeutet, dass nicht wie bisher 40 Züge in beide Richtungen , sondern täglich nur noch 16 halten. Seit einigen Wochen regt sich daher Widerstand in der Flachgauer Gemeinde. So haben SPÖ-Gemeindevertreter_innen eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen, um dem Widerstand gegen diese Reduktion Gewicht zu verleihen.
Die breite Zustimmung zu unserer Petition zeigt, dass es hier nicht um Partikularinteressen geht. Mittlerweile sammeln sogar Menschen, die sonst nichts mit der SPÖ zu tun haben, Unterschriften. Fast jeden Tag finde ich mehrere ausgefüllte Unterschriftenbögen in meinem Postkasten”
(Tanja Kreer)
Bisher konnten mehr als 1400 Unterschriften gegen die Pläne der Landesregierung gesammelt werden. Sie sollen Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) zukommen. Die Aktion erhält breite Unterstützung von Seiten der Bevölkerung – mittlerweile sammeln auch Menschen Unterschriften, die nicht zum Umfeld der SPÖ gehören. Unterstützung erhält die Petition ebenso durch Vertreter_innen anderer Gemeindefraktionen.
Für die ansässige Bevölkerung ist die Schließung des Bahnhofs eine infrastrukturelle Katastrophe. So berichtet eine Betroffene:”Der Bahnhof Steindorf ist die Lebensader des Pendlerverkehrs in Straßwalchen. Kappt man diese und schneidet einen 7.000 Einwohner Ort von einer guten Verkehrsinfrastruktur ab, hat das Auswirkungen auf den ganzen Ort. Ich habe immer geglaubt, dass der öffentliche Verkehr der Landesregierung wichtig ist. Anscheinend habe ich mich getäuscht.”
Die Straßwalchner sammeln jedoch nicht nur Unterschriften. So kündigte Gemeindevertreter Sebastian Leitl (SPÖ) an, sich notfalls auch weiterer Protestformen bedienen zu wollen. “Sollten Haslauer und Co die Unterschriften ignorieren, und gegen den sichtbaren Wunsch der Bevölkerung den Bahnhof degradieren, setzen wir uns auf die Gleise und sperren die Westbahn”.