Per Mausklick wissen, wo ein Kinderbetreuungsplatz frei ist, was dieser kostet oder ob ein Mittagstisch angeboten wird. So wollte es die SPÖ. Keine Gute Idee, meinten allerdings die Landtagsabgeordneten der Grünen bzw. von der ÖVP.
Für Eltern im Bundesland Salzburg ist es schwierig, sich einen Überblick über die Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen zu machen. Bei der Suche nach einem Platz in einer Krabbelgruppe, einem Kindergarten oder einer alterserweiterten Gruppe drängen sich viele Fragen auf – etwa nach Lage, Öffnungszeiten, Ferienzeiten, Verpflegung, Pädagogik, Freiräumen und natürlich insbesondere nach den Kosten. Auch ist es wichtig, Informationen darüber zu erhalten, ob es überhaupt Plätz gibt bzw. ab wann wieder freie Plätze zur Verfügung stehen. Sowohl für die Eltern, als auch die Einrichtungen, ist es mühsam und zeitaufwendig, dies in Einzelgesprächen bzw. Telefonaten zu klären bzw. darüber zu informieren.
Die Familiensprecherin SPÖ im Salzburger Landtag Niki Solarz wollte erreichen, dass Eltern im Bundesland Salzburg mit einem Mausklick in Erfahrung bringen können, wo ein Platz in einer Betreuungseinrichtung frei ist, wie viel dieser kostet, ob ein Mittagstisch angeboten wird oder ob es einen pädagogischen Schwerpunkt der Einrichtung gibt. Das wäre nämlich eine große Erleichterung sowoohl für die Eltern, als auch die Einrichtungen und wäre darüber hinuas noch ein wichtiger Schritt Richtung Effizienz. Anders sah das allerdings die Abgeordneten der schwarz-grünen Landesregierung, welche grundlegende Teile des SPÖ-Antrags auf Einrichtung eines Online-Atlas ablehnten. Grün-Abgeordnete Barbara Sieberth und ÖVP-Klubchefin Daniela Gutschi begrüßten zwar die Intention des Antrags, lehnten es aber ab, Auskünfte über die Plätze zu ermöglichen. Das sei zu viel Aufwand, nicht machbar und mit zu großen bürokratischen Hürden verbunden, so der Tenor.
Gänzlich anders beurteilt das SPÖ-Abgeordnete Solarz: „Ich bin verwundert, mit welch fragwürdigen Ausreden Grüne und ÖVP hier einen Antrag der SPÖ abblocken. Eine Expertin bestätigte uns im Ausschuss, dass es bereits ein Online-Tool gibt, das per Knopfdruck entsprechend adaptiert werden könnte. Grünen und ÖVP fehlen ganz offensichtlich der Mut und der Zug zu Transparenz und Digitalisierung. Sie verhindern in trauter Harmonie ein Projekt, das Eltern bei der Suche nach einem passenden Kinderbetreuungsplatz unterstützt.“
Unverständnis für die Empörung der SPÖ kam vonseiten der Grünen. Immerhin habe man den SPÖ-Antrag in leicht veränderter Fassung angenommen und sei allein in der Detailfrage anderer Meinung, ob es sinnvoll ist, tagesaktuelle Informationen zu freien Plätzen zu stellen. “Das entspricht eigentlich nicht der Abwicklungspraxis und ich halte das daher nicht für sinnvoll. Beispiel: Eine Kindergartenleiterin weiß, dass mit Sommerwechsel 10 Plätze frei werden (weil Kinder eingeschult werden).”, reagierte Barbara Sieberth in einem Kommentar auf diesen Artikel auf Hallo Salzburg. Die Salzburger SPÖ begründete ihre heftige Kritik damit, dass ein guter Überblick über vorhandene Betreuungsplätze der Kern des Antrags gewesen bzw. eine tatsächliche Hilfe für Familien, die einen Betreuungsplatz suchen, gewesen sei.
ACHTUNG: Dieser Beitrag wurde auf Kritik hin aktualisiert. Die vollständige Stellungnahme von der Grün-Abgeordneten Barbara Sieberth ist in den Kommentaren zu lesen.