Politik

Wohnbau in Salzburg: Hohe Preise und fehlende Wohnungen

posted by Redaktion 3. Oktober 2025 0 comments

In Salzburg spitzt sich die Wohnsituation weiter zu: Mietpreise von über 20 Euro pro Quadratmeter und Eigentumspreise von durchschnittlich rund 7.000 Euro pro Quadratmeter machen das Bundesland zu einem der teuersten in Österreich. Für Arbeitnehmer:innen, Pensionist:innen und junge Familien ist Wohnen damit immer schwerer leistbar.

Fördertopf ausgeschöpft – bis 2026 Stillstand bei Eigentumsförderung

Der zuständige Wohnbaulandesrat Martin Zauner (FPÖ) hat bekanntgegeben, dass das Budget für die Wohnbauförderung 2025 bereits ausgeschöpft ist. Damit gibt es für Kaufinteressierte erst ab 2026 wieder neue Fördermöglichkeiten. Insgesamt waren 159 Millionen Euro budgetiert, dazu 30 Millionen aus einem Sonderzuschuss des Bundes, doch nun ist der Topf leer.

Während die Landesregierung dies als „Erfolg“ und Beweis für die große Nachfrage wertet, sehen Kritiker:innen darin ein Alarmsignal. Denn für viele Menschen, die jetzt Unterstützung brauchen, bedeutet es schlicht: Warten bis 2026. Auch die Sanierungsförderung ist bereits gestoppt.

600 Millionen versickert – tausende Wohnungen fehlen

Bereits in den vergangenen Jahren wurden laut Berechnungen hunderte Millionen Euro an Wohnbauförderungsmitteln zweckentfremdet, insgesamt rund 600 Millionen Euro seit 2018. Dieses Geld floss in den allgemeinen Landeshaushalt, anstatt für leistbare Wohnungen verwendet zu werden. In Summe wurden dadurch rund 2.000 geförderte Mietwohnungen nicht gebaut, Wohnraum, der heute schmerzlich fehlt.

Kritik an Eigentumsförderung

Besonders die starke Förderung von Eigentum ist umstritten. Während sich wohlhabendere Haushalte über Zuschüsse freuen, profitieren einkommensschwache Familien davon kaum. Oppositionelle Stimmen warnen, dass die Zuschüsse sofort auf den Kaufpreis aufgeschlagen werden und vor allem privaten Bauträgern zugutekommen. Für leistbares Wohnen sei das kein nachhaltiger Weg.

Forderung nach Zweckwidmung und klaren Prioritäten

Die SPÖ Salzburg fordert daher, die Mittel der Wohnbauförderung verbindlich für den Bau von günstigen Mietwohnungen einzusetzen. Auch Expertinnen und Experten sehen die Priorität im gemeinnützigen Wohnbau, um dauerhaft leistbaren Wohnraum zu schaffen. Denn die Realität zeigt: Die derzeitige Politik schafft Unsicherheit, lange Wartelisten und kaum Entlastung am überhitzten Wohnungsmarkt.

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