Vor genau einem Jahr wurde das erfolgreiche Projekt “Salzburg für junge Flüchtlinge” ins Leben gerufen und kann nun durch das gemeinsame und erfolgreiche Wirken vieler Salzburger_innen weitergeführt werden.
“Es konnten bei vielen Firmen Spendengelder lukriert und damit rund 160 Schultaschen | Rucksäcke an junge unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge übergeben werden, damit sie für ihre Ausbildung motiviert und gerüstet sind“, berichtet uns die engagierte Gemeinderätin Karin Dollinger (SPÖ). Dabei wurden nicht nur die jungen Flüchtlinge in den drei Hayat-Einrichtungen Maxglan, Schallmoos und Vogelweiderstraße sowie des Clearinghouse Aigen bedacht, sondern auch Schultaschen und Kindergartenrucksäcke an begleitete Flüchtlingskinder in den Caritasheimen Mülln, Plainstrasse und Oberalm, sowie in Heimen in Lend und Saalfelden verteilt.
Mit viel Einsatzfreude haben zahlreiche Salzburger_innen mit den Jugendlichen regelmäßig verschiedene Ausflüge – wie zum Beispiel: Kinobesuche, Stadtspaziergänge, Fußballspiele, Besuch des Rupertikirtages, Bowling, Ausflug zur Burg Hohenwerfen, zwei Schifffahrten mit der Amadeus auf der Salzach, Zoobesuch, Wanderung mit den NaturfreundInnen auf die Stadtalm und Kegeln – unternommen.
Besonders groß war die Freude bei den jungen Flüchtlingen, als sie mit Fahrrädern beschenkt wurden. „Wir haben im Bekanntenkreis Fahrräder gesammelt und verkehrstauglich gemacht. Auch eine gemeinsame Fahrrad-Reparaturaktion wurde veranstaltet. Nun konnte wieder ein Fahrrad an die Hayat Einrichtung Schallmoos übergeben werden – das macht die jungen Flüchtlinge einfach viel mobiler“, freut sich Karin Dollinger (r. i. Bild) über die Großzügigkeit so vieler Menschen.
Die letzten kriminellen Vorfälle zeigen, wie wichtig solche Initiativen sind, um die Jugendlichen von der Straße zu holen und sinnvoll zu beschäftigen.
Generell ist zu bemerken, dass die Spendenfreudigkeit nach dem ersten Jahr nachlässt. Nicht aber nachgelassen hat das Engagement hunderter freiwilliger Flüchtlingshelfer_innen und in Sozialvereinen engagierten Menschen. So trafen sich etwa im Juni 2016 um die 150 freiwilligen Flüchtlingshelfer_innen in St. Virgil zu dem österreichweiten Vernetzungstreffen “Zivilgesellschaft aktiv”. In Österreich sind 85.000 Asylwerber_innen in der Grundversorgung, davon 29.000 Kinder und Jugendliche, sodass jede helfende Hand und Idee zur besseren Integration dieser Menschen gesucht und benötigt wird. „Die letzten kriminellen Vorfälle zeigen, wie wichtig solche Initiativen sind, um die Jugendlichen von der Straße zu holen und sinnvoll zu beschäftigen“, erzählt der Klubvorsitzende der Stadt-SPÖ Bernhard Auinger.
Bei diesem Treffen in Salzburg wurden sehr umfangreich Informationen, Anstöße und Kontakte ausgetauscht und zahlreiche Vereine stellten dabei ihre Arbeitsschwerpunkte vor: Die einen beschäftigen sich mit modularer Schnellbauweise zur Unterbringung von Asylwerber_innen und von anerkannten Flüchtlingen (“Modulare Humanität”), während andere Pläne betreffend einer Leerstandssteuer zur Mobilisierung ungenutzter Wohnräume konkretisieren (“Raum4Refugees”). Auch die Vermittlung von Fahrrädern war ein großes Thema (“Re-Bike”). Genauso sind aber viele engagierte Personen im Einsatz, um gemeinsames Handarbeiten zu organisieren, Theater zu spielen oder einfach “nur” Konversation zu treiben und die Asylwerber_innen beim Deutschlernen zu unterstützen.
Leider ist es mittlerweile auch notwendig geworden, sogenannte Argumentationstrainings anzubieten. Die Initiative der “Asylkoordination”, bietet deshalb entsprechende Kurse gegen Stammtischparolen, die sich blind gegen Flüchtlinge richten, auf Basis des gleichnamigen Buches von Klaus-Peter Hufer an.
Die Salzburger Volkshilfe hat für diese gemeinsame Initiative mit der SPÖ Salzburg Stadt zudem ein zertifiziertes Spendenkonto eröffnet:
Salzburger Sparkasse | IBAN AT86 2040 4000 4160 0354 | BIC: SBGSAT2SXXX – die Spenden sind steuerlich absetzbar.
Titelbild: I-vista | pixelio.de
Beitragsbilder:
Dieter Schütz | pixelio.de
Karin Dollinger | Salzburger SPÖ
