Ihr offener Brief ging viral. Gemeinsam mit den Kolleg_innen von Kontrast Blog haben wir nun mit Daniela Kickl gesprochen. Mit den politischen Ansichten ihres Cousins kann die 47-jährige Informatikerin und Verfasserin des konzern-bzw. kapitalismuskritischen Buches “Inside Apple” (wenig überraschend) nichts anfangen.
Der Herbert hat ja in dem Sinn nie einen Job außerhalb der Partei gehabt. Das heißt, der weiß jetzt nicht, wie es ist, an einer Kassa beim Billa irgendwo zu sitzen.
Schon seit geraumer Zeit veröffentlicht die Autorin Daniela Kickl auf Facebook offene Briefe mit kritischem Inhalt, verpackt in humoristischem Unterton an ihren Cousin Herbert Kickl, den langjährigen FPÖ-Generalsekretär bzw. Mastermind hinter Plakatslogans wie “Daham statt Islam”. Nachdem Cousin Herbert vergangenen Montag als Innenminister der neuen Bundesregierung angelobt wurde, schrieb Daniela Kickl einmal öfter einen Brief, der vielen Menschen aus der Seele gesprochen haben dürfte oder einfach einen Nerv traf.
Zunächst artikuliert sie darin “mehr oder weniger halt” ihren Stolz und gratuliert artig, lässt dann aber knallharte Fragen folgen, die sich vor allem darum drehen, wie genau nun der ‘kleine Mann’ von der Politik unter FPÖ und ÖVP profitieren soll. Bereits kurze Zeit, nachdem der Text veröffentlicht wurde, verbreitete sich dieser wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien.