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Warum ist Salzburg Stauhauptstadt Nummer 1?

posted by Daniel Winter 23. Mai 2017 0 comments

Man könnte annehmen, dass die Pendler_innen irgendwann vernünftig und quasi “von alleine” auf die Öffis umsteigen werden. Man könnte aber auch aktiv werden und Maßnahmen ergreifen, damit Salzburg den leidigen Ruf der Stauhauptstadt Nummer 1 wieder loswird. Im Hallo Salzburg-Gespräch erläutert SPÖ-Klubchef und Bürgermeister-Kandidat Bernhard Auinger, welchen Zugang er wählt und welche Maßnahmen notwendig sind, um das Stauproblem zu entflechten.

Warum ist Salzburg Stauhauptstadt Nummer 1?

Bernhard Auinger: Ich glaube, diese Frage lässt sich nicht in zwei Sätzen beantworten. Ehrlich gesagt sind mir die Gründe oder vielleicht auch Schuldzuweisungen egal. Es braucht Lösungen, Maßnahmenpakete und ein Miteinander von Stadt, Land, Umlandgemeinden und Salzburg AG. Die aktuelle Situation ist weder den Menschen, die in die Stadt pendeln, noch den Stadt-Salzburgerinnen und Salzburgern, die das Auto nutzen, zumutbar.

Wie sieht Ihr Lösungsansatz aus?

Es braucht definitiv nicht den 25. Verkehrsgipfel, sondern rasche Maßnahmen. Wir haben hier in der Stadt Salzburg gemeinsam mit der Bürgerliste ein umfangreiches Maßnahmenpaket ausgearbeitet. Mit der Umsetzung werden wir sofort beginnen. Es ist aber klar, dass es ohne Maßnahmen seitens des Landes und der Umlandgemeinden sicherlich nicht einfacher wird.

Welche Maßnahmen sollen den Verkehr entknoten?

Bernhard Auinger: Mit der Parkraumbewirtschaftung, die schrittweise in vier Zonen eingeführt werden soll, wollen wir die Anrainerinnen und Anrainer vom stetigen Parkdruck aufgrund des Pendelverkehrs entlasten. 10.000 Fahrten weniger sind sicherlich ein guter Anfang. Darüber hinaus werden wir die Mittel für den ÖV erhöhen, sowie weiterhin in unser bereits jetzt sehr gutes Radewegenetz investieren. Die Verdoppelung des Radwegebudgets und die die Investition von einer Million Euro in die Premium-Radverbindung Salzburg-Freilassing sind wesentliche Faktoren für diese Attraktivierung. Mit der Machbarkeitsstudie für die Messebahn kommt auch wieder Bewegung in Richtung schienengebundene Verkehrsmittel.

Drei Wünsche ans Verkehrs-Christkind?

Bernhard Auinger: Als erstes würde es mich freuen, wenn das Land Salzburg endlich auch alle Anstrengungen unternehmen würde, um das Park&Ride-Angebot zu erweitern und die Musterkorridore umzusetzen. Mein zweiter Wunsch ist, dass die Umlandbürgermeister ihr Kirchturmdenken aufgeben und sich auch aktiv an Lösungen beteiligen. Wobei man hier nicht pauschalisieren darf, da es durchaus innovative Bürgermeister, zum Beispiel ind Grödig und Mattsee, gibt. Mein dritter und sehnlichster Wunsch ist der, dass mit einer Attraktivierung des ÖV-Angebots die Menschen gerne und freiwillig das Auto zuhause stehen lassen.

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