Politik

Umfahrung Hof: Alle guten Dinge sind vier?

posted by Daniel Schlieber 3. März 2018 0 comments

Hof. Der Duchzugsverkehr entwickelt sich in der kleinen Gemeinde Hof immer mehr zum Problem. Unter den leidgeplagten Bewohnerinnen und Bewohnern formiert sich nun aber zunehmend Widerstand. Erst kürzlich hat sich ein Verein gebildet, welcher nun den vierten Anlauf unternimmt, endlich eine Umfahrung zu erwirken.

20.000: Das ist die Anzahl der Fahrzeuge, die sich täglich durch den Ort Hof bewegen – Tendenz steigend!  Bei einer Einwohnerzahl von 3500 braucht es keine Expert_innen, um zum Schluss zu kommen, dass dies bei der Bevölkerung nicht gerade für Freude sorgt.

Sollte der Steinbruch Lidaun nicht verhindert werden können, dann fahren zusätzlich zu den 20.000 Fahrzeugen, die jetzt schon durchschnittlich pro Tag durch den Ort rollen, täglich noch weitere 150 LKWs mit Schotter beladen durch Hof.
(Evelin Leitner, SPÖ-Gemeinderätin Hof)

Besonders betroffen sind natürlich Bürger_innen, die direkt an der Bundesstraße wohnen. “Man kommt fast nicht bei der Hauseinfahrt raus” oder “In fünf bis zehn Jahren steht alles, dann kommen auch die Öffis nicht mehr durch”, sind nur zwei  von zahlreichen Befürchtungen besorgter Anrainer_innen. Bereits 2014 sollte das Problem in Angriff genommen werden, es erfolgte ein Beschluss im Gemeinderat, jedoch verliefen die Bemühungen im Sand.  Dies wollte Gerald Rankl nicht mehr länger hinnehmen und gründete jetzt Anfang Februar 2018 den Verein “Umfahrung Hof”.  Eine 3,5 Kilometer lange Umfahrung soll die verkehrsgeplagte Gemeinde entlasten, so sein Plan.  Nachdem Rankls Initiative zunächst in der Gemeinde auf taube Ohren stieß, brachte die SPÖ schließlich einen Antrag für die Präsentation seines Konzeptes in die Gemeindevertretung ein. Parteiübergreifend wurde Rankls Konzept danach bei der Gemeindevertretungssitzung als äußerst interessant erachtet. Die Gemeinde wird nun zeitnah eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, die über die Umsetzung dieses Konzeptes entscheiden wird. Wesentlich zurückhaltender äußerte sich der Bürgermeister Thomas Ließ (ÖVP) jedoch einige Tage später gegenüber den Flachgauer Nachrichten, welche ihn folgendermaßen zitieren: “Es ist scheinbar der Plan eines Einzelnen mit ein paar Mitstreitern.”

SPÖ-Gemeinderätin Evelin Leitner zeigte sich jedenfalls zufrieden damit, dass das Problem nun zumindest  angegangen wird und meint:”Eine Machbarkeitsstudie ist ein guter Anfang. Ich wünsche mir jedoch ein klares politisches Bekenntnis mit dem Ziel einer Umfahrung Hof.” Die SPÖ Hof sei jedenfalls dahinter, den  politischen Druck in der Gemeindevertretung aufrechtzuerhalten.”Wenn Rankl ein Bürgerbegehren anstreben sollte, werde die SPÖ das mit ganzer Kraft unterstützen”, so Leitner weiter.

Von einer Umfahrung Hof würde auch die Stadt Salzburg profitieren, da viele Autos und LKWs bereits frühzeitig Richtung  Autobahnauffahrt Thalgau umgeleitet würden, ist Vereinsgründer Rankl überzeugt, dass die Umfahrung im Interesse des Flachgaus bzw und in weiterer Linie auch der Landeshauptstadt sei. Ihm selbst geht es freilich um eine Verkehrsberuhigung im Ort. Außerdem habe auch Hof ein Ortszentrum verdient. Rankl selbst hofft auf eine rasche Umsetzung seines Projekts, bleibt aber aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen mit der Landespolitik doch ein wenig skeptisch: “Bereits im Herbst haben wir die Umfahrungspläne dem damaligen Verkehrslandesrat Hans Mayr vorgelegt.” Bei einem möglichen Bau des Gitzentunnels in Bergheim sei aber über Jahre kein Umfahrungsprojekt in Salzburg mehr möglich.

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