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Neues vom Stangerlfahrer #4 – Meine Antworten auf eure Fragen

posted by Der Stangerlfahrer 23. September 2017 0 comments

Ein regelmäßige Kolumne über Mensch und Verkehr

Auf Hallo Salzburg möchte ich, der Stangerlfahrer, die Sicht auf den Verkehr und die davon betroffenen Menschen aus einer völlig anderen Sicht reflektieren. Immer wieder liest man von der Stauhauptstadt Salzburg, von Expert_innenkommissionen und auch von verärgerten Fahrgästen. Doch eigentlich niemand berichtet über die unzähligen Busfahrer_innen der Stadt Salzburg. Das will ich hiermit ändern….

Bisherige Kolumnenbeiträge:
#1 Ich bins, dein Stangerlfahrer
#2 Ob die Salzburger Altsstadt für Autos gesperrt werden soll
#3 Zweiklassenverkehr


Auf der Facebook-Seite von Hallo Salzburg gab es vor einiger Zeit die Möglichkeit, Fragen an mich zu stellen. Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass das Interesse derartig groß sein würde. Ich möchte mich bei allen bedanken für die Fragen, Anregungen und auch Beschwerden. Es herrscht ja reges Interesse und der Unmut ist bei vielen groß. Unter anderem auch deswegen schreibe ich diese Kolumnen, um auf die vielen Missstände hinzuweisen in der Hoffnung, dass es doch einmal besser wird da die vielen Verantwortlichen und Entscheidungsträger endlich aufwachen und sehen, dass es fünf Minuten vor 12 ist. Bitte gebt weiterhin Kommentare ab, stellt Fragen, äußerst euren Unmut. Aber nicht nur hier, sondern auch auf anderer Ebene! Nur so können wir etwas bewegen.

Ich bitte jedoch zu entschuldigen, dass ich nicht auf alle – teils gerechtfertigten, teils aus dem Zusammenhang gerissenen – Kommentare eingehen kann. Darum möchte ich mich alleine auf jene Kommentare beschränken, bei denen eine klare Frage gestellt wurde. Obwohl manche bereits online von anderen User_innen beantwortet wurden, werde ich auch auf diese eingehen. Manche Fragen habe ich aufgrund ihrer Ähnlichkeit zusammengefasst.

 

Vorweg möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen: Ich schreibe hier aus der Sicht eines Busfahrers. Ich fahre mindestens 5 Tage in der Woche durch die Stadt, sehe sehr viel, aus der Perspektive meines Busses. Ich besitze auch ein Auto, habe das Glück/Pech(?), in der Stadt zu wohnen und kann vieles mit dem Rad oder zu Fuß erreichen. Pendeln von außerhalb bleibt mir zum Glück erspart. Es liegt mir fern, Zwietracht zwischen „Autobesitzer_innen“ und „Nicht-Autobesitzer_innen“ zu sähen. Darüber, wann jemand warum welches Fortbewegungsmittel (nicht) verwenden sollte, möchte ich nicht urteilen. Jeder muss das selbst entscheiden und kennt die individuellen Herausforderungen im Alltag selbst am besten. Was ich aber auf jeden Fall nur unterstreichen kann, ist, dass der öffentliche Verkehr in der Stadt Salzburg darunter leidet, systematisch ausgehungert zu werden. In diesem Zusammenhang stimem ich mit den Meinungen vieler User_innen überein.

Frage 1: Über das stille Örtchen und die Dringlichkeit

Was machen die, wenn die Durchfall haben? Haben die auch mal Pause? Können die mal (wo?) aufs WC gehen? oder was tun die wenn die wc müssen?

Es gibt an fast allen Endhaltestellen Toilettenlagen, die nur von uns benutzt werden können. Einfache Dixiklos bis hin zu baulichen Einrichtungen wie z. B. in Itzling-West. Sollten Notfälle wie Durchfall eintreten, dann wird schnellstmöglich der Fahrer oder die Fahrerin abgelöst von den sogenannten Reserven, die in der Alpenstraße stationiert sind. Sie sind etwa auch zur Stelle, wenn es darum geht, defekte Busse abzuschleppen und einsatzfähige Ersatz-Fahrzeuge heranzuschaffen

Frage 2: Zu schnell, zu langsam

Warum ist der O-Bus auf allen Linien so katastrophal langsam?

Warum fahrt ihr alle wie die Henker?

 

Diese beiden Fragen wurden bereits auf Facebook ausführlich beantwortet. Hinzufügen zu verschiedenen Antworten meiner Kolleg_innen möchte ich, dass Obusse m Unterschied zu Diesel/Gasbussen an einer Leitung hängen. Diese sind außerdem mit Weichen, Streckentrennern und Kreuzungen ausgestattet. Dies kann bei einigen Stellen, z. B. der Sterneckkreuzung vermehrt auftreten. Hier ist besondere Vorsicht geboten und äußerst langsam zu fahren, um keine Schäden oder Entgleisungen zu verursachen. Man kann das durchaus mit Zügen und Schienen vergleichen. Allgemein ist das Fahrverhalten der Fahrer_innen natürlich unterschiedlich. Das betrifft den Charakter (siehe Kolumne 1), aber eben auch das Fahrverhalten.

Frage 3: Skateboard & Obus

Darf ich im Obus mal ne runde Skateboard fahren ?

Ich würds nicht tun!

Frage 4: Die Macht der Obusfahrer_innen und ihre Nerven

Dürfen O-BusfahrerInnen sowas wie Platzverweise, also Busverweise erteilen? Mich würde interessieren, wie die O- Busfahrer/in den nervigen Verkehr und de vielen Deppertn Leit aushoitn, wos ständig aus u. einsteigen

Natürlich dürfen Busfahrer_innen Personen des Busses verweisen. Im Wesentlich haben wir eine Beförderungspflicht, die uns eben verpflichtet, alle Personen, die den Bus benutzen wollen, zu befördern. Allerdings unter der Bedingung, dass sich diese auch an die Bestimmungen halten, also beispielsweise einen gültigen Fahrschein bei sich zu haben, nicht im Fahrzeug rauchen, oder Skateboard fahren, etc.

Die Handhabung ist unterschiedlich. Ich selbst schmeiße nicht sehr häufig Personen raus. Es muss dann schon wirklich am Limit der Zuwiderhandlung sein. Verweise, dass Personen mal 6 Monate nicht mitfahren dürfen, gibt es nicht, leider. Das müsste man auf Gerichtsebene klären.

Und ja, man braucht wirklich gute Nerven. Aber wie schon einmal erwähnt, muss man für diesen Job geboren sein, nicht anders als Leute in der Gastronomie oder im Einzelhandel. Die Gesellschaft wird zunehmend „anspruchsvoller“ bei gleichzeitiger „Niveauminderung“, möchte ich an dieser Stelle behaupten.  Für mich als Fahrer gilt: Man kann nur versuchen, auf seiner Spur zu bleiben. Ansonsten schnellstmöglich die Arbeit wechseln.

Frage 5: Im Winter heiß, im Sommer kalt – und umgekehrt

warum bei hohen Außen-Temperaturen es im Bus so heiß sein muss. ……warum im Winter so dermaßen eingeheizt wird-wo doch ALLE eine Winterjacke anhaben. Weiteres wäre so eine Frage warum entweder die Heizung volle Kanne aufgedreht ist oder gar nicht, wer macht das, der Fahrer?

Warum ist im Winter die Heizung im Bus voll eingeschaltet…im Sommer gibt es nicht einmal eine Klima Anlage….?

Ein leidiges, endloses Thema. Leider haben wir noch sehr viele Fahrzeuge, die nicht mit Klimaanlage ausgestattet sind. Dazu kommen leider viele Fahrzeuge, die damit zwar ausgestattet sind, bei denen die Klimaanlage aber nur mangelhaft funktioniert. Früher, also vor 25 bis 30 Jahren waren die Phasen von hohen Temperaturen viel kürzer und daher wurde über eine ordentlichen Klimatisierung der Busse nie ernsthaft nachgegangen.

Klimawandel “sei Dank” sieht die Sache jetzt anders aus. Aber auch hier überwiegen die wirtschaftlichen Interessen. Die neuen Busse sind in vielerlei Hinsicht fehlerhaft und oft nicht für den Einsatz geeignet. Eine Reparatur scheitert an sehr knapp gehaltener Personalreserve und die älteren Fahrzeuge werden sowieso nicht umgerüstet, weil das zu kostspielig wäre.

Die eingebauten Klima-/Heizungsanlagen sind gerade bei den neueren Fahrzeugen ein Rätsel. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um eine Automatikanlage. Wir können nur den Ein/Aus Knopf drücken, der auch nicht immer geht. Es ist eine technische Frage. Quantität und wirtschaftlicher Gewinn, statt Qualität und Komfort.  Ihr könnt mir aber glauben, dass für uns Fahrer_innen die Hitze im Sommer bzw. Kälte im Winter am schlimmsten ist. Für uns ist der Bus nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern unser Arbeitsplatz. Man sitzt da drinnen und kann nicht aus.

Frage 6: Grüßen macht Freude

Womit kann man ihnen eine Freude machen? Zählt richtig einsteigen und grüßen auch schon dazu?

Kurz und prägnant: JA!!! Wie in der ersten Kolumne erwähnt sind die Grundregeln der menschlichen Konversation schon sehr ad acta gelegt. Natürliche bezieht sich das vice versa auch auf die Personen hinter dem Steuer.

Frage 7: Ungute Stellen

Welche Stellen sind in Salzburg am schwierigsten zu passieren?

Klausentor, Rudolfsplatz, Sterneckkreuzung, Hans-Schmidplatz, Kreuzung-Ignaz-Harrerstraße-Siebenstätterstraße. Die Gründe dafür sind vielfältig: Komplizierte Abfolge von Oberleitungsweichen mit sogenannten stromlosen Stellen (kurze Abschnitte in der Oberleitung, in denen der Obus keinen Strom erhält und damit bewegungsunfähig wird) kombiniert mit teils gefährlichen Kreuzungsbereichen. Klausentor ist einfach eng, aber zu mindestens immer gleich eng.

Frage 8: Mitspracherecht der Fahrer_innen?

Haben die Fahrer und Fahrerinnen (Erfahrungspotenzial!) beim Fahrplan und den Anschlüssen ein Mitspracherecht?

Nein, wir haben bei gar nichts Mitspracherecht. Wie sagt man so schön? Da zum Lenken, nicht zum Denken. Aber ja, würden die Planer_innen unsere Erfahrung miteinbeziehen, wäre sicher einiges besser für alle!!

Frage 9: Frauenanteil

Wie hoch ist der Frauenanteil bei den O-Busfahrern?

Zurzeit bei ca. 10 Prozent der Belegschaft. Es wird quasi ständig ausgebildet und der Frauenanteil steigt mit jeder Runde.

Frage 10: Betriebsschluss

Wo stehen die O-Busse nachts/nach Betriebsschluss etc? Wie viele O-Busse gibt´s denn in Salzburg, wie viele fahren gleichzeitig (zB bei Hochbetrieb)? Wer reinigt die O-Busse, und wann? Nachts?

Die Busse stehen in der sogenannten Zentralgarage in der Alpenstraße. Diese Anlage wurde Ende der 1940er Jahre gebaut. Sollten die veranschlagten Pläne der Salzburg AG durchgesetzt werden, wird die neue Zentralgarage beim ehemaligen ASFINAG-Gelände bei der Autobahn-Salzburg-Mitte angesiedelt werden. Aber sicher nicht vor 2020. Es sind zurzeit 106 Obusse vorhanden, plus 4 weitere Museumsbusse. Im Maximalbetrieb können schon mal 95-100 Fahrzeuge draußen sein, womit aber das Limit erreicht ist. Gewaschen werden die Fahrzeuge zwei Mal pro Woche, abends in der Zentralgarage. Innenreinigung erfolgt jede Nacht.

Frage 11: Bus verspätet oder ausgefallen?

Linie 4: Sind Sie pünktlich und der Bus von vorhin ist ganz ausgefallen oder sind Sie der Bus von vorhin mit extra viel Verspätung?

Die Linie 4 ist eine der längsten Linien und bekommt fast alle Stauabschnitte ab. Ganz problematisch ist Liefering seit der Wiedereinführung der Grenzkontrollen. Ebenso die Sterneckkreuzung. In beiden Fällen sowie den auf FB angeführten Streckenabschnitenvermissen wir Fahrer_innen extrem die Busspuren.

Frage 12: Wo funktioniert der Verkehr?

Wo in der Stadt Salzburg funktioniert der Verkehr am besten?

Die Frage müsste eher lauten wann und nicht wo, da eigentlich überall Hindernisse und Staus, Baustellen und Unfälle, parkende PKWs etc. den Verkehr lähmen. Am besten funktioniert es vielleicht noch in Gneis, Morzg.

Frage 13: Auf und davon?

ist es ein Sport den Leuten vor der Nase wegzufahren – ab und an übersieht man einen, ab und an muss man den Fahrplan einhalten und ist schon zu spät – ich fahre 18 jahre bus und täglich sehe ich wieder, wie einzelne noch hämisch grinsen während man den knopf drück und dann fahren..gibts dafür extra punkte?? weiters möchte ich auch festhalten, dass es sehr nette und hilfsbereite Fahrer gibt – aber eben auch sehr viele schwarze Schafe..man könnte dies durchaus mal anbringen und gerne fotografiere ich die Bösen in Zukunft! vielleicht ändert sich dann was..2 sind mir ja hinlänglich schon bekannt, die das machen!

Ich werde das Erstgenannte nicht kommentieren. Natürlich kann es sein, dass bei 250 Fahrer_innen mal schwarze Schafe dabei sind. Besser wäre es aber, sich die Situation einmal von der anderen seite zu überlegen. Die meisten Fahrgäste warten auf den Bus, rechtzeitig in der Haltestelle. Der Bus kommt, im besten Fall pünktlich. Dann will man abfahren und plötzlich kommen neue Leute um die Ecke. Ich gehe davon aus, dass etwa 99 Prozent aller Fahrer_innen in solch einem Moment doch noch warten und sie einsteigen lassen.

Doch dann gibts noch jene Leute, die noch später daherkommen, oft in einer gemütlichen langsamen Art oder mit dem Handy am Ohr gleichsam davon ausgehen, der Bus habe den ganzen Tag auf sie gewartet. Die Beförderungsbestimmungen sagen klar, dass das Fahrzeug zu erwarten ist und nicht der Fahrgast. Hört sich natürlich nicht sehr kund_innenfreundlich an, ist aber eben eine Vorschrift. Die Uhr tickt genau wie beim Zug oder der Bim: Wenn abgefahren wird, ist es zu spät. Und noch dazu: Wie kommen die Leute, die pünktlich sind, dazu?

Was das Fotomachen angeht, möchte ich ebenfalls einen Tipp geben: Es ist nicht erlaubt, egal ob Polizist_in, Busfahrer_in oder eine Privatperson. Hier wäre es vernünftig, die Busnummer zu fotografieren, die Liniennummer zu notieren und dies bei der Beschwerdestelle zu melden. Es wird dann genau geprüft.

Frage 14: Kein Halt

Warum bleibt der Bus nicht bei der Haltestelle stehen, wenn niemand aussteigt?

An den wichtigsten Haltestellen in Salzburg “muss” gehalten werden, außerhalb davon spricht man von sog. Bedarfshalten.

Frage 15: Sauteure Karten

Warum keine preise pro station sondern sauteure Karten die man dann nur für eine Fahrt one umsteigen in die andere Richtung nutzen darf !

Vorweg, Umsteigen ist immer erlaubt. Eine Fahrunterbrechung (dazwischen Einkaufen gehen bspw.) nicht. Aber ich verstehe natürlich den Unmut über das Tarifsystem. Ich kann die Frage selbst nicht beantworten, warum das System so ist, wie es ist. Es ist auf jeden Fall äußerst überholungsbedürftig. Ich kann nur immer wieder darauf verweisen, möglichst alle Fahrkarten im Vorverkauf zu besorgen, auch gleich mehrere, da diese nicht ablaufen, selbst wenn wieder eine Erhöhung kommt.

Frage 16: Stromausfall + Speed

Was macht man wenn der Motor sowie der Strom ausfällt?

was ist max. Speed möglich mit Oberleitung?

Wenn beides passiert, dann bleibt nur mehr Abschleppen lassen. Es sind rund 50 Prozent der Fahrzeuge mit Hilfsantrieb (Diesel/Batterie) ausgestattet, um kurze Strecken ohne Oberleitung überbrücken zu können. Auf Dauer ist dieser Hilfsmotor aber nicht zulässig. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 65km/h. Im Regelfall fahren wir jedoch  nie schneller als 45-50km/h. Es gibt kaum Strecken, wo man das Maximum herausfahren kann und außerdem sind die Leitungen dafür einfach nicht geschaffen.

Frage 17: Spaß

Was macht dem Busfahrer am meisten Spaß?

Das Fahren selbst. Ein so großes Gefährt zu steuern und durch die Stadt zu rollen ist schon ein sehr „cooles“ Gefühl. Es kann natürlich auch der Kundenkontakt da und dort eine echte Freude machen. Ich möchte festhalten, dass es trotz allem noch sehr viele freundliche Menschen gibt, mit denen man sich auch gerne unterhält.

Frage 18: Knebelvertrag

Was soll man davon halten? (Knebelvertrag-Standardartikel)

So etwas macht mich einfach sprachlos und wütend. Inkompetenz und rein geldgeiles Wirtschaftsdenken hat im öffentlichen Verkehr nichts verloren. Ein weiterer Teil des Programms zum Aushungern. Ich werde mich in einer der folgenden Kolumnen näher dazu äußern.

Frage 19: Schichten

Was sind die besten/schlimmsten Schichten (WE, Feiertag, Nacht, Früh, unter Tags,…)?

Das empfindet natürlich jeder etwas anders. Als familiengebundener Mensch sind mir Frühschichten prinzipiell lieber. Man fängt zwar extrem früh an, doch ist man mittags fertig. Auch Abendschichten haben einen gewissen Reiz, da sich meistens die Staus am Abend aufgelöst haben. Sehr schlimm sind Ganztagesschichten. Beginn bspw. 8.30 Uhr, Ende 20:15. Danach ist man wirklich am Ende!

Frage 20: Ein und Zwei macht Vier…

Manchmal frag ich mich für was wir zahlen der Busfahrer fährt zum Teil wie es ihm gefällt- kommt oft 3-5 Minuten zu früh weil er ja nicht stehen bleiben muss!!!! Wartet nicht wenn er wem laufen sieht usw.
Die Fahrer sollten einmal auch überlegen wer SIE bezahlt – den es sind unsere Fahrkosten die seinen Gehalt bezahlen uns als Förderung unsere Steuergelder -also wäre ein wenig Rücksichtnahme und Kundenservice eigentlich angebracht

Dass wir Fahrer_innen in der Regel meistens warten, habe ich bereits in Frage 13 versucht, zu erklären. Zu frühes Abfahren ist natürlich immer ein schwieriges Thema. Bei zu frühem Abfahren (also ab 1 Minute vor der geplanten Zeit) ertönt ein Warnsignal. Alle Fahrer_innen müssen sich danach dann richten. Tun sie es nicht, bekommen sie grobe Schwierigkeiten mit der Leitstelle und den jeweiligen Vorgesetzen. Wenn man sich nicht daran hält, kann das sogar bis zur Kündigung führen. 3-5 Minuten zu früh kommen ist daher ausgeschlossen, da das sofortige Konsequenzen bedeuten würde! Wenn ich beispielsweise früher in eine Haltestelle eintrudle, bleibe ich oft viel länger stehen, um die Zeit auszugleichen bzw. halte oftmals auch bei leeren Haltestellen, wenn dies notwendig ist. Und danke, dass SIE mir den Hinweisen geben, von wem wir bezahlt werden. Natürlich ist ein Teil von den Ticketeinnahmen verbunden und Steuern zahle ich selbst auch, so wie alle anderen Lenker_innen. Einen Preis für ein Ticket zu zahlen rechtfertigt aber nicht, den Linienverkehr durch verspätetes Erscheinen aufzuhalten. Negative Einzelfälle gibt es übrigens – die werden aber im Betrieb nicht alt.

Frage 21: Kolonne

Warum fahren bei Verspätung dann zwei Einser in Kolonne?

Dieser Kolonnenverkehr entsteht auf natürliche Weise bei Stauungen. Wenn das erste Fahrzeug bereits im Staut steht, dauert es nicht lange, bis das zweite aufschließt. Es gibt aber leider wenige Möglichkeiten, mit Obussen vorzeitig zu wenden. Daher kommt das leider vor. Ich hatte oft Tage dabei, da habe ich bspw. auf der Linie 1 nie die Endhaltestellen erreicht, da ich vorzeitig (Hans-Schmidplatz, oder Europark, Messe) wenden musste.

 


Disclaimer: Diese Kolumne stellt die Meinung dieses Autors/dieser Autorin dar und spiegelt nicht grundsätzlich die Meinung der Redaktion wider.
Foto: danielhak
(CC BY-NC 2.0)

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