Nachdem der 25-jährige SPÖ-Bezirksgeschäftsführer der Stadt Salzburg erst vor wenigen Tagen zum neuen Gemeinderat angelobt wurde (als Nachfolger von Michael Wanner), sorgt er bereits kurz darauf mit einer spannenden Forderung für Gesprächsstoff. Konkret fordert er einen Mobilitätszuschuss auf Öffi-Netzkarten in der Kernzone für alle Unter-35-Jährigen, die ihren Hauptwohnsitz in der Landeshauptstadt haben.
In Salzburg gibt es mit dem Edelweiß-Ticket bereits ein attraktives Angebot für ältere Menschen im öffentlichen Verkehr. „Ein solches Angebot fehlt allerdings für junge Salzburgerinnen und Salzburger“, ist der SPÖ-Gemeinderat Vincent Pultar überzeugt und fordert daher einen Mobilitätszuschuss für Menschen unter 35 Jahren. Gekoppelt an den Hauptwohnsitz in der Landeshauptstadt sollen Öffi-Netzkarten mit Gültigkeit innerhalb der Kernzone zu einem Anteil von 50 Prozent subventioniert werden. „Einerseits geht es darum, Menschen dazu zu bewegen, ihren Hauptwohnsitz in die Stadt Salzburg zu verlegen. Andererseits könnte man mit dieser Maßnahme einen Anreiz schaffen, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen“, so Pultar. Mit Blick auf die aktuellen Tarifbestimmungen würde der Mobilitätszuschuss bei der StudentCARD jährlich maximal 125,00 Euro, beim Salzburg City Ticket 182,50 Euro betragen.
Vor allem junge Menschen leiden unter dem hohen Preisniveau in Salzburg. Darum ist es mir wichtig, nicht nur einer speziellen Gruppe wie etwa Studierenden, sondern allen unter 35 mit Hauptwohnsitz einen solchen Mobilitätszuschuss zu gewähren. Letztendlich profitiert jeder, wenn die Öffis stärker genützt werden.
(Vincent Pultar, SPÖ-Gemeinderat in der Stadt Salzburg)
Finanzierung: Kostendeckung durch Verlegung von Hauptwohnsitz
Laut einer aktuellen Studie des Salzburger Instituts für Raumordnung und Wohnen (SIR) haben 25.000 Menschen in der Stadt Salzburg einen Nebenwohnsitz angemeldet. Wenn es gelingt, über den Mobilitätszuschuss mehr Hauptwohnsitze für die Stadt Salzburg zu generieren, dann könnte sich damit für die Stadt die Chance eröffnen, einen Zuwachs an Bundesertragsanteilen aus dem Finanzausgleich zu erzielen.
„Wenn 100 Salzburgerinnen bzw. Salzburger unter 35 Jahren um einen Zuschuss ansuchen, kostet das die Stadt im Schnitt pro Jahr in etwa 15.000 Euro. Geht man davon aus, dass jeder fünfte davon in der Folge den Hauptwohnsitz in die Stadt verlegt, bedeutet das zusätzliche Einnahmen von etwa 20.000 Euro mehr pro Jahr für die Stadt Salzburg. Somit finanziert sich der Zuschuss nicht nur selbst, er bringt der Stadt Salzburg sogar Gewinne“, rechnet Pultar vor, dass eine Kostendeckung erreicht werde, sobald ein Fünftel der Antragssteller_innen Leute sind, die Hauptwohnsitz nach Salzburg verlegen. Gleichzeitig betont er: „Zunächst einmal muss das zuständige Amt die Finanzierung prüfen.“ Den entsprechenden Antrag brachte er am Mittwoch, dem 3. Mail 2018 im Kulturausschuss ein.