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Stadt Salzburg: Bereits 1100 Unterschriften für halben Öffispreis <35

posted by Daniel Winter 29. Mai 2018 0 comments

Während die Grünen im Zuge der Regierungsverhandlungen erneut bei ihrer Forderung nach dem landesweiten 365-Euro-Öffiticket  umgefallen sind, nahm SPÖ-Gemeinderat Vincent Pultar – wie bereits auf Hallo Salzburg berichtet – in der Stadt Salzburg nun das Zepter selbst in die Hand und möchte zumindest für alle Unter-35-Jährigen an den Hauptwohnsitz gekoppelt einen Mobilitätszuschuss auf Netzkarten (StudentCard, Salzburg City Ticket) innerhalb der Kernzone umsetzen. Der SPÖ hofft, dass zumindest die Bürgerliste – die Grünen in der Landeshauptstadt – weiterhin ein Interesse an günstigen Öffis hat. Eine Online-Petition der roten Jugendorganisationen erreichte nach knapp zwei Wochen bereits mehr als 1100 Unterstützungserklärungen.

Es wäre großartig, wenn wenigstens die Öffis erschwinglich wären
(Kerstin Geller, Vorsitzende des VSStÖ Salzburg)

Außer auf Facebook habe man noch gar nicht wirklich für die Petition mobilisiert und trotzdem schon so viele Unterstützungserklärungen erreicht, zeigt sich die Salzburger VSStÖ-Vorsitzende Kerstin Geller erfreut und möchte die nächsten Tage und Wochen dazu nutzen, direkt an der Uni auf die Forderung aufmerksam zu machen, denn “Studierende leiden wie alle jungen Menschen besonders an den hohen Lebenshaltungskosten in dieser Stadt, deren Preise sich in erster Linie an der Kaufkraft von Tourist_innen orientiert.”

Wenngleich auf Antrag Pultars hin derzeit die Finanzierung der Maßnahme noch geprüft wird, kann davon ausgegangen werden, dass der Mobilitätszuschuss für die Stadt Salzburg über den Finanzausgleich sogar gewinnbringend wäre, sobald ein Fünftel der Antragssteller_innen aus Menschen besteht, welche die Förderung zum Anlass nehmen, ihren Hauptwohnsitz nach Salzburg zu verlegen. “Viele Studierende wohnen in Salzburg, haben hier ihren Lebensmittelpunkt, aber nie ihren Hauptwohnsitz geschweige denn überhaupt einen Wohnsitz her verlegt.”, bestätigt auch Geller.

Je besser das Angebot für junge Leute ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Stadtverkehr aufs Auto umsteigen und sich daran gewöhnen.
(Andreas Lackner, JUSO-Vorsitzender in der Stadt Salzburg)

“Wir sind hier nicht auf Urlaub. In Salzburg darf auch ruhig einmal etwas günstig für Junge sein. Für ältere Menschen und Familien gibt es auch bereits günstigere Tickets”, führt der JUSO-Vorsitzende in der Stadt Salzburg Andreas Lackner ein grundsätzliches Argument ins Treffen.

GR Pultar möchte nun in einem nächsten Schritt das Gespräch mit der Bürgerliste suchen, hofft aber auch auf Zustimmung der anderen Fraktionen: “Falls sich der Zuschuss, wie zu erwarten, finanzieren lässt, hoffe ich auf eine gemeinsame Mehrheit im Gemeinderat.”

 

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