Als Tanja Kreer am 24. März 2019 mit einer Zustimmung von 60 Prozent zur Bürgermeisterin von Straßwalchen gewählt wurde, schaffte sie ein ähnliches Kunststück wie ihre sozialdemokratischen Kollegen in Mattsee, Maria Alm, Annaberg-Lungötz bzw. mit einem überparteilichen Kandidaten auch in Filzmoos. In all diesen Gemeinden schaffte es die SPÖ zum ersten Mal in der Geschichte, den Bürgermeistersessel zu erobern. Ebenfalls historisch ist, dass mit Tanja Kreer in Straßwalchen eine Frau zur Ortschefin gewählt wurde. 100 Tage nach ihrer Angelobung zog die Bürgermeisterin mit einer Pressekonferenz eine erste Bilanz und präsentierte ihre Pläne für die nahe Zukunft.
Auch 100 Tage nach der Wahl zur Bürgermeisterin strahlt das Gesicht Tanja Kreers noch genauso sehr wie am Wahlabend, als sie das Ergebnis erfuhr. Man sieht ihr nicht nur an, dass sie ihre neue Aufgabe liebt, sie betont es auch. “Es geht mir sehr gut, ich bin gerne Bürgermeisterin. Außerdem freut es mich, dass die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen, vor allem aber auch mit den Gemeindebediensteten sehr gut funktioniert. Wir alle ziehen an einem Strang für die Weiterentwicklung unseres Ortes”, so die Bürgermeisterin, für die neben den großen Agenden auch die kleinen Dinge wichtig sind. Anliegen, die sie sich während der Hausbesuche im Wahlkampf notiert hat, wurden zum Teil bereits in den letzten drei Monaten abgearbeitet.
Wachstum erfordert Investitionen in die Infrastruktur
Straßwalchen wächst und wird in den kommenden Jahren die 8.000 Einwohner_innen-Marke durchbrechen. Die Volksschule, welche sich bereits jetzt der Kapazitätsgrenze nähert, soll daher von 13 auf 18 Klassen erweitert werden. Die Planungen dafür werden im Schuljahr 2019/20 beginnen, die Fertigstellung soll bereits 2020/2021 erfolgen. Da Bürgermeisterin Kreer gleichzeitig Vorsitzende des Schulausschusses ist, wird dieses Projekt unter ihrer Federführung realisiert werden. Der Bau des neuen Kindegartens sowie der neuen Hauptwache der Freiwilligen Feuerwehr schreiten planmäßig voran und werden, sollte nichts Unvorhergesehens dazwischenkommen, im September 2020 eröffnet.
Weil rund um den Pfongauerbach dringend Sanierungsabreiten notwendig sind, kommt ab Ende Augsut für ein Jahr eine weitere Baustelle dazu. Umso wichtiger war es der Bürgermeisterin, die betroffenen Anrainer_innen umfassend zu informieren und mit der örtlichen Wirtschaft Konzepte zu entwickeln, um den Zeitraum der Sanierung für alle Betroffenen so angenehm wie möglich zu gestalten. „Bei dieser Gelegenheit werden wir auch die Roidwalchnerstraße leicht verlegen, um den Kreuzungsbereich zu entschärfen und zusätzlich zwei Parkflächen vor unserer Post zu ermöglichen“, so Kreer.
Zukunftspläne für Straßwalchen
Neben den vielen Neubauten ist es Tanja Kreer ebenfalls wichtig, künftig eine sinnvolle Nachnutzung für das alte Gemeindeamt und das bisherige Feuerwehrhaus zu finden. “Die beiden Gebäude bieten ein großes Potential, bergen aber auch Gefahren. Denn weitere Leerstände im Marktgebiet sind aus meiner Sicht nicht zu akzeptieren”, ist die Bürgermeisterin überzeugt und setzt auf die Ideen aller Fraktionen. Gemeinsam sollen im Herbst attraktive Konzepte ausgearbeitet werden, dann erst soll ein Projektentwickler mit der Umsetzung beauftragt werden.
Ernst meint Tanja Kreer es auch mit ihrem Vorschlag eines Familienförderungsmodells. Dieses solle im Gegensatz zum umstrittenen Berndorfer Modell “Frauen nicht an den Herd locken, sondern Familien unabhängig vom persönlichen Lebensmodell finanziell unter die Arme greifen, wenn es zu außergewöhnlich hohen Ausgaben kommt.” Konkret sieht der Vorschlag eine Unterstützung von jeweils 200 Euro bei der Geburt, beim Eintritt in den Kindergarten, ber der Einschulung und und beim ersten Schulwechsel vor, also insgesamt 800 Euro. Diese sollen laut SPÖ-Vorschlag allerdings in Plusregionsgutscheinen ausbezahlt werden. „Ich hoffe, dass auch diesbezüglich parteipolitische Überlegungen hintenangestellt bleiben. Es geht um eine zielgerichtete Förderung unserer Familien, von der auch die ansässigen Unternehmen etwas haben“, nutzte Kreer ihre erste Zwischenbilanz auch für eine politische Ansage.
Foto: Arne Müseler