Freizeit

Hochgebirgsstauseen Kaprun: Eine Fjordlandschaft auf 2.000 Metern Seehöhe

posted by Alexander Neunherz 2. Oktober 2016 0 comments

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Die beiden Stauseen “Mooserboden” und “Wasserfallboden” liegen eingebettet zwischen den atemberaubenden Gipfeln der Alpen im hinteren Kapruner Tal. Auf 2.040 Metern Seehöhe präsentiert sich dort eine beeindruckende Landschaft aus schroffen Fels, glasklarem Wasser und Staumauern.

Bereits die Anreise gestaltet sich spektakulär: Beim Alpenhaus Kesselfall wird man mit Bussen zum “Lärchwand-Schrägaufzug” gefahren. Dieser ist der größte seiner Art in Europa und überwindet auf einer Länge von 820 Metern mehr als 400 Höhenmeter.

Die beiden Hochgebirgsstauseen können von Ende Mai bis Mitte Oktober besucht wurden. Dort bietet sich zunächst eine Wanderung auf dem Staudamm an. Ein anschließender Ausflug zur “Fürthermoar Alm” punktet mit einer spektakulären Aussicht über die Hochgebirgslandschaft der Glocknergruppe und das Steinerne Meer. Wer es sportlicher mag, dem sei die Klettersteigarena Höhenburg mit ihren vielseitigen Angeboten ans Herz gelegt.

Die Geschichte der Tauernkraftwerke Kaprun reicht bis in die 1920er Jahre zurück. Mit finanzieller Unterstützung aus dem “Marshallplan” konnten die Bautätigkeiten im Jahr 1955 abgeschlossen werden. Man sprach vom “Mythos Kaprun” und von einem “Symbol des Wiederaufbaus”.
Dabei sollte aber keinesfalls auf ein dunkles Kapitel der Entstehungsgeschichte vergessen werden: Die 1928 entstandene Idee eines Kraftwerks wurde zehn Jahre später von den Nationalsozialist_innen aufgegriffen. Fortan mussten tausende Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene unter unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen für das Prestigeprojekt schuften – mindestens 120 von ihnen kamen dabei ums Leben. Seit dem Jahr 2003 erinnert eine Gedenktafel am Mooserboden an ihre Geschichte.

Fotos: Alexander Neunherz

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