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Der Kampf gegen den Wohnungsleerstand

posted by Redaktion 8. August 2023 0 comments

Wie Salzburg kämpft auch Innsbruck seit geraumer Zeit mit leeren Wohnungen und somit ungenutztem Wohnraum. Erst kürzlich wurde daher in der Tiroler Landeshauptstadt dem neu definierten/ins Leben gerufenen Gebäude- und Wohnungsregister ein eigener Zuständigkeitsbereich zugeteilt, der das Ausmaß an Leerstand feststellen soll. Die SPÖ in der Stadt Salzburg fordert ein Leerstandsmonitoring auch für die eigene Stadtverwaltung, um dem innerstädtischen Wohnungsleerstand den Kampf anzusagen.

Leerstandsmonitoring für Leerstandskontrolle

Konkret erfasst das Register in Innsbruck alle rechtskräftigen Bauvorhaben, Autoabstellplätze, die Energiedatenbank und den Gebäudebestand. Am 1. Juli wurde dabei eine Leerstandsquote von 8,7% festgestellt und die im Jahr 2022 fertiggestellten Wohnungen standen sogar zu 12,9% leer. Als Leerstandswohnungen sind alle Immobilien definiert, die über mindestens sechs Monate weder als Haupt- noch als Nebenwohnsitz gemeldet ist. Unbewohnte Zweit- oder Drittwohnsitze sind also nicht inbegriffen. Durch die Tatsache, dass in Innsbruck von den 100 leerstehenden Neubauwohnungen des letzten Jahres lediglich neun auf gemeinnützige Bauträger fallen, sieht sich der Salzburger SPÖ-Klubvorsitzende Vincent Pultar in seiner Forderung bestätigt, dass es mehr geförderte Mietwohnungen brauche. Denn geht man in Salzburg von einem ähnlichen Prozentsatz aus, müssen auch hier allein in der Stadt tausende Wohnungen leer stehen, die von Salzburger:innen genutzt werden könnten. Nützlich sind diese Informationen zudem auch für die Erhebung des Leerstands, der von den Eigentümer:innen selbst gemeldet werden muss. Die Leerstandsabgabe kann bis zu 5000 Euro im Jahr betragen .

„Im Gegensatz zu Innsbruck wissen wir in Salzburg aber nicht einmal wie viele Wohnungen genau leer stehen. In Innsbruck hat man aufgrund der absurden Preise begonnen, den Leerstand zu erheben und ein Leerstandsmonitoring eingeführt. Gleiches brauchen wir auch in Salzburg.“

Vincent Pultar, SPÖ-Klubvorsitzender der Stadt Salzburg

Vorteile des Leerstandsmonitorings

Insofern kann Pultar zufolge auch Salzburg von einem Gebäude- und Wohnungsregister profitieren, wenn es darum geht, illegale Kurzzeitvermietung über Buchungsplattformen wie zum Beispiel Airbnb aufzudecken, der Nutzung innerstädtischer Immobilien als Investmentobjekte und schließlich auch den dadurch in die Höhe getriebenen Wohnungspreisen entgegenzuwirken. Ziel ist im Rahmen des Monitorings, durch einen kontrollierten Wohnungsmarkt lebenswerte Wohnorte für Salzburger:innen zu schaffen, ohne gleichzeitig auf Grünland verzichten zu müssen. Fakt ist: In der Stadt Salzburg gibt es derzeit keine konkreten Daten über Leerstand. Ein Leerstandsmonitoring wäre, so Pultar, ein entscheidender Game-Changer.

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