Die SPÖ-Landesparteivorsitzenden von Tirol und Salzburg haben die Corona-Massentests der türkis-grünen Bundesregierung als “PR-Gag” bezeichnet. Es brauche stattdessen neue Mittel und Wege. Egger bekräftigte seine Forderung, dass speziell in kritischen Einrichtungen regelmäßige statt punktueller Testungen notwendig seien.
Während die Massentests in Tirol, Vorarlberg und Wien bereits am letzten Wochenende abgeschlossen worden sind, stehen sie dem Bundesland Salzburg noch bevor, mit Ausnahme der Gemeinde Annaberg-Lungötz, welche als “Pilotgemeinde” bereits am 1. bzw. 2. Dezember den Anfang gemacht hatte.
Wir wussten am Freitagabend nicht, wie wir am Samstag ab 7:00 Uhr die Ergebnisse der durchgeführten Tests handhaben sollen.”
Georg Dornauer, Tiroler SPÖ-Landesparteivorsitzender
Wenngleich die Massentests letztendlich problemlos vonstatten gegangen sind, so ist das laut Dornauer nur deshalb gelungen, weil sich das Bundesland Tirol selbst beholfen habe. Denn auf die Bundesregierung sei alles andere als Verlass gewesen. Neben Pannen bei der Technik zur Abwicklung habe die Kommunikation der türkisgrünen Bundesregierung im Vorfeld maßgeblich dazu beigetragen, “dass die Beteiligung an den Tests klar hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Ein Bauchfleck für Bundeskanzler Sebastian Kurz.”
Der Bundesregierung fehlt es an Empathie”
David Egger, Salzburger SPÖ-Chef
Der Salzburger SPÖ-Chef David Egger hofft darauf, dass die Massentests kommendes Wochenende in Salzburg reibungslos ablaufen werden, vertraut diesbezüglich aber nicht auf die Bundesregierung: “Die eigentlichen Krisenmanager sind die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die Ehrenamtlichen und die Rettung. Ich bin sicher, dass die auch bei uns in Salzburg die Massentests stemmen werden.”
Zielgerichtete Massentests statt einmaliger PR-Gag
Als PR-Gag bezeichnete Egger bei der gemeinsamen Pressekonferenz den Umstand, dass nun einmalig flächendeckende Tests durchgeführt würden, gleichzeitig aber in Krankenhäusern und anderen kritischen Einrichtungen bis zuletzt kaum Test durchgeführt worden sind. “Im Gesundheitsbereich und im Bereich der öffentlichen Ämter sind solche Tests zweifellos sinnvoll”, konkretisierte Egger seinen Ansatz. Ebenso in der Gesamtbevölkerung, insofern sie regelmäßig durchgeführt werden und das Contact-Tracing funktioniert. Bereits seit den Sommermonaten fordert die Salzburger SPÖ, in Einrichtungen wie Krankenhäusern und Seniorenwohnhäusern unter den Bediensteten auf regelmäßige, im besten Fall sogar tägliche Tests zu setzen, um so Infektionen festzustellen, bevor die Betroffenen ansteckend sind. Dadurch könnte die Bildung verheerender Cluster verhindert werden.
“Wie unsere Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner bereits vorgeschlagen hat, sollte man Tests auch direkt an Haushalte schicken”, ergänzte der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer. Ansonsten seien künftige Massentests für die Kommunen auf Dauer schlicht nicht zu bewältigen.
Fotos: Arne Müseler / CC-BY-SA-3.0